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ADB:Endter

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Artikel „Endter“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 110–111, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Endter&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 10:00 Uhr UTC)
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Endtner,[1] eine nürnbergische Buchhändler- und Buchdruckerfamilie. Georg E., geb. um das Jahr 1562, kann als der Stammvater des Buchdruckergeschlechtes gleichen Namens betrachtet werden; er übergab noch bei Lebzeiten 1612 seinem Sohne Wolfgang dem Aelteren die Handlung und das Geschäft und starb im J. 1630. Dieser Wolfgang war am 4. Juli 1593 zu Nürnberg geboren [111] und zweimal verheirathet, das erste Mal 1620 mit Maria Daniel Oeders und das zweite Mal 1658 mit Anna Regina Schuberts. Er hatte während des dreißigjährigen Krieges viel zu erdulden, wurde geplündert und sogar gefänglich weggeführt, dennoch blühte sein Geschäft; er stand 47 Jahre lang drei Druckereien vor und starb den 17. Mai 1659. Sein Verlag war ein sehr reicher und guter, sowie seine Drucke sich durch Correctheit und Nettigkeit auszeichneten. Unter anderen sind die berühmten „Gesprächspiele“ von Harsdörfer in seinem Verlage erschienen. Sein Sohn Christoph E. führte das Geschäft von 1660–1674, dann wurde es von dessen Tochter Anna Maria bis 1680 geführt, und demnächst unter der Firma: „Wolf Moritz Endtner und Joh. Andreas Endtner[1] seel. Söhne“ bis 1684 verwaltet, dann trennten sich diese Besitzer und entstand die Firma: Johann Andreas Endtner’s[1] Sohn und Erben“. Der Besitzer dieser Firma war: Georg Andreas, geb. 3. Mai 1654 und † 21. Dec. 1717, von da wurde das Geschäft von Johann Heinrich Gottfried Ernesti bis zu dessen am 13. August 1723 erfolgten Tode fortgeführt, später von dem Factor Johann Noah Deinlein verwaltet. Ihr Buchdruckerzeichen wurde verschieden geändert, doch führten sie meistens einen Todtenkopf auf einem Piedestal mit verschiedenen Devisen. Michael E. führte außerdem mit Johann Friedrich E. noch eine selbständige Druckerei von 1643–1682, dann erhielt sie sein Sohn Balthasar, hierauf sein Enkel Johann Daniel E. (geb. 6. April 1681, † 1731) und nach dessen Tod seine Wittwe 1732, welche den Buchdrucker Franz Köngott heirathete, aber auch als Wittwe von diesem die Buchdruckerei bis 1740 fortführte.

Vgl. Ernesti, Die wohl-eingerichtete Buchdruckerei etc., Nürnberg 1721. 4. Geßner, Buchdruckerkunst. Bd. II. III etc.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. a b c S. 110. Z. 5. v. u. l: Endter (st. Endtner); ebenso S. 111, Z. 10 und 12 v. o.: Die Endtersche Buchhandlung, zuletzt sehr herabgekommen, bestand bis um 1850 und überlebte somit die Familie, deren letzter Sprosse als Subrector zu Feuchtwangen am 9. April 1826 starb. [Bd. 6, S. 795]