ADB:Falk, Peter
Schinner gewonnen, ein Bündniß mit dem Papst abschlossen, und Obrist der schweizerischen Artillerie in jenem Feldzuge, der die Vertreibung der Franzosen aus Italien und die Wiederherstellung des Herzogthums Mailand zur Folge hatte. Von der Tagsatzung nach Rom gesandt, erwarb er sich in hohem Maße das Vertrauen Julius’ II. und wurde auf dessen Wunsch mit dem Berner Hans von Erlach nach Venedig geschickt, um diese Republik mit dem Papst auszusöhnen. Er war von da an einer der thätigsten und einflußreichsten Unterhändler in den wechselvollen Beziehungen der eidgenössischen Cantone zu den Geschicken Oberitaliens. 1514 hielt er sich, meistens im Auftrage der Tagsatzung, in Mailand auf zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen den schweizerischen Söldnern und ihren Officieren, und von mancherlei Anständen zwischen diesen und dem Herzog von Mailand. Als besonders sprachkundiger Mann wurde er von dort 1515 auf das Verlangen des Herzogs wieder nach Rom gesandt, bei den Abmachungen seine Interessen zu vertreten. Noch im gleichen Jahre war er Abgeordneter Freiburgs auf der Tagsatzung in Zürich. Unterdessen gab die Schlacht bei Marignano (14. Septbr. 1515) der französischen Partei wieder das Uebergewicht; zu Freiburg wurde am 29. Novbr. 1516 „der ewige Friede“ der Eidgenossenschaft mit Franz I. abgeschlossen, welcher der ersteren außerordentlich große Vortheile zusicherte und die Grundlage aller seitherigen Verträge Frankreichs mit der Schweiz geblieben ist. Peter F., der an dem Abschluß dieses Bundes großen Antheil hatte, wurde mit dem Ammann Schwarzmurer von Zug an den König gesandt zur feierlichen Besiegelung und fand in Paris einen außerordentlich glänzenden Empfang (April 1517). Bald darauf unternahm F. eine Reise nach dem heiligen Lande; aber auf der Heimkehr starb er zu Rhodus und wurde daselbst begraben.
Falk: Peter F., Bürgermeister zu Freiburg in der Schweiz. Im Jahr 1505 war derselbe freiburgischer Schultheiß zu Murten und 1511 Mitglied des Kleinen Raths in seiner Vaterstadt, wo er sich noch im gleichen Jahre berüchtigt machte durch die leidenschaftliche Verfolgung des vornehmen und edlen Schultheißen Argent, seines Nebenbuhlers, den er aufs Blutgerüst brachte. 1512 war er einer der eidgenössischen Gesandten, welche in Venedig, durch den Cardinal- Sammlung der Eidg. Abschiede. – Fuchs, Die mayländischen Feldzüge. – Glutz, Fortsetzung von J. v. Müller’s Schweizergeschichte.