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ADB:Fellinger, Johann Georg

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Artikel „Fellinger, Johann Georg“ von Karl Sommeregger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 515–516, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fellinger,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 01:01 Uhr UTC)
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Fellinger: Johann Georg F., k. k. Oberlieutenant des Infanterieregiments Nr. 26, war zu Peggau in Steiermark am 3. Januar 1781 als Sohn des Johann Georg F., nachmaligen Bürgermeisters von Frohnleiten, geboren. Früh schon zeigte sich Fellinger’s Neigung sowie ein nicht verkennbares Talent zur Dichtkunst, gepaart mit reinster und glühendster Vaterlandsliebe. Er studirte die Rechtskunde in Graz und wurde sodann Beamter und Erzieher.

Als im J. 1808 die Landwehr gebildet wurde, trat auch F. mit seinem greisen Vater und zwei Brüdern, von heißer Vaterlandsliebe begeistert, in deren Reihen. In dem Treffen an der Piave wurde F. durch einen Kolbenschlag niedergeworfen, welcher den Verlust seines rechten Auges zur Folge hatte, und kriegsgefangen nach Marseille und dann nach Maçon sur Saone geführt, wo er bis zur Auswechslung blieb. Nach dem Wiener Frieden kehrte in seine Heimath zurück. Während sein Vater und seine beiden Brüder, ersterer als Oberlieutenant, letztere als Fähnriche der Landwehr wieder in das Civilverhältniß zurückkehrten, trat Johann als Lieutenant in das Infanterieregiment Hohenlohe-Bartenstein Nr. 26 und kam nach Klagenfurt in Garnison, wo er mehrere Jahre seinem Dienste und in freien Stunden seiner Muse lebte. 1813 wurde F., da ihm seine geschwächte Sehkraft den feurigsten Wunsch seines Lebens, an dem Feldzuge theilzunehmen, versagte, Brigadeadjutant und supplirender Auditor. 1814 wurde er Oberlieutenant und Conscriptionsrevisor zu Judenburg, und 1815 als solcher nach Adelsberg übersetzt. Seine vergebliche Sehnsucht, an dem Kampfe theilzunehmen, ferner getäuschte Hoffnungen, namentlich sein Mißlingen, eine passende Civilanstellung zu erlangen, hatten eine tiefe Melancholie zur Folge, die endlich sein Leben im schönen Alter von 35 Jahren zerstörte. Er starb am 27. November 1816 zu Adelsberg in Krain.

Von seinen Schriften sind im Druck erschienen: „Abgerissene Scenen aus der Geschichte der Menschheit. Ein Versuch“ (Graz 1808); „Der Kampf des Rechts. Ein Gedicht“ (Salzburg 1813); „Gedichte. Herausgegeben von J. G. Kumpf“ (2 Theile, Klagenfurt 1819 und 1821); von seinen dramatischen Arbeiten: „Frydolf“ und „Der Graf von Flandern“, zwei heroische Opern; „Der Kaiserhut“, ein Gelegenheitsstück; „Die Grafen von Stella“, Schauspiel und „Inguo“, Trauerspiel. Letzteres, vier Monate vor seinem Tode beendet, wurde nach seinem Tode in Klagenfurt am 17. März 1817 mit Erfolg aufgeführt. In seinem Nachlasse befand sich eine Beschreibung der Adelsberger [516] Grotte, die erste Abtheilung einer Geschichte des Krieges zwischen Oesterreich und Frankreich, bis zur Schlacht von Aspern reichend. – In seinem Geburtsorte Peggau wurde dem früh verblichenen Sänger ein Denkmal errichtet.

Acten des k. u. k. Kriegs-Archivs. – Fellinger, Gedichte, hrsg. von J. G. Kumpf, 1. Thl. – Hirtenfeld, Mil.-Conv.-Lexikon. – Wurzbach, Biogr. Lexikon IV.