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ADB:Froriep, Justus Friedrich von

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Artikel „Froriep, Just Friedrich“ von Gustav Moritz Redslob in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 146, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Froriep,_Justus_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 01:25 Uhr UTC)
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Froriep: Just Friedrich F., lutherischer Theologe und Orientalist, geboren am 1. Juni 1745 zu Lübeck, † am 26. Januar 1800. Er studirte, nachdem er in seiner Vaterstadt das Gymnasium besucht, in Leipzig Theologie und beschäftigte sich auch mit den morgenländischen Sprachen. 1767 wurde er Magister der Philosophie, 1768 Baccalaureus der Theologie und Frühprediger an der Universitätskirche zu Leipzig und 1769 Vesperprediger und außerordentlicher Professor der Theologie daselbst. 1771 folgte er einem Rufe als ordentlicher Professor der Theologie und der morgenländischen Sprachen nach Erfurt und erhielt dazu noch 1772 das Pastorat an der dortigen Kaufmannskirche, auch erlangte er in demselben Jahre den Doctorgrad der Theologie. In Erfurt blieb er bis zum J. 1781, in welchem er das Amt eines Consistorialrathes, Superintendenten und Scholarchen zu Bückeburg annahm. Diese Stellung mußte er indessen 1792 niederlegen, weil er sich an Streitigkeiten zwischen Lutheranern und Reformirten in der Grafschaft Schaumburg zu lebhaft betheiligt hatte, worüber man seine eigene Schrift: „Ueber die Religionsverwirrung zwischen den Lutheranern und Reformirten in der Grafschaft Schaumburg“, 1. (einziger) Bd. (1790) vergleiche. Er privatisirte nach seiner Amtsentsetzung eine Zeit lang in Wetzlar, bis er im J. 1796 daselbst zum Prediger ernannt wurde. In der Theologie pflegte er hauptsächlich die Exegese, unter den morgenländischen Sprachen vornehmlich die arabische, welche er jedoch nur als Mittel zur Kenntniß der hebräischen Sprache ansah. Zu erwähnen ist seine „Arabische Bibliothek“, 1. (einziger) Bd. (1769). Auch gab er 1768 den Anfang des Koran mit Uebersetzung und Anmerkungen heraus. Von seinen theologischen Werken ist am bekanntesten die „Bibliothek der theologischen Wissenschaften“, 2 Bde. (1771–86). Auch veröffentlichte er mannichfache Predigten, Gelegenheitsreden und Programme, letztere zumeist über einzelne Bibelstellen. – Ueber Ludwig Fr. Froriep vgl. Bd. II S. 552 f. v. Bertuch.

Vgl. Meusel, Lex., III. 552. Döring, Theologen Deutschlands im 18. und 19. Jahrhundert, 1. 463. Döring bei Ersch und Gruber.