Zum Inhalt springen

ADB:Funck, Karl Wilhelm Ferdinand von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Funck, Karl Wilhelm Ferdinand von“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 200–201, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Funck,_Karl_Wilhelm_Ferdinand_von&oldid=- (Version vom 19. Dezember 2024, 08:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 8 (1878), S. 200–201 (Quelle).
Karl Wilhelm Ferdinand von Funck bei Wikisource
Karl Wilhelm Ferdinand von Funck in der Wikipedia
Karl Wilhelm Ferdinand von Funck in Wikidata
GND-Nummer 10013131X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|200|201|Funck, Karl Wilhelm Ferdinand von|Heinrich Theodor Flathe|ADB:Funck, Karl Wilhelm Ferdinand von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10013131X}}    

Funck: Karl Wilhelm Ferdinand v. F., sächsischer Generallieutenant, geb. am 13. Decbr. 1761 zu Braunschweig, trat 1780 als Lieutenant in die sächsische Garde du Corps, nahm aber 1785 wegen Mißhelligkeiten mit seinem Chef seinen Abschied und widmete sich litterarischen Arbeiten, deren Frucht eine „Geschichte Kaiser Friedrichs II.“ (Züllichau 1792) war, und kam als Mitarbeiter an der Allgemeinen Litteraturzeitung und den Horen auch mit Schiller und Goethe in Berührung. Auf Veranlassung des Generals v. Bellegarde trat er 1791 als Rittmeister wieder in das neuerrichtete sächsische Husarenregiment ein und machte in diesem den Rheinfeldzug mit. Bei Jena 1806 als Major und Adjutant des Generals v. Zezschwitz gleich dem größten Theil der Sachsen gefangen, erwirkte er die Erlaubniß, nach Dresden zu eilen und verhinderte dort durch die Nachricht von Napoleons wohlwollender Gesinnung die Flucht des Hofes, überbrachte dann ein Schreiben des Kurfürsten an den Kaiser nach Halle, begleitete ersteren nach Berlin und den Friedensunterhändler v. Bose nach Posen und wurde zum Lohne für diese Dienste zum königl. Flügeladjutanten ernannt. Obgleich er rasch zum Generalmajor stieg, fand er doch, da er sich durch Unverträglichkeit [201] viele Gegner gemacht hatte, im Feldzuge von 1809 keine Verwendung. Im J. 1810 wurde er zu Napoleon nach Wien gesandt, um die von Sachsen begehrte Gebietserweiterung nach der böhmischen Seite hin zu betreiben, nahm dann Theil an den Arbeiten für die Reorganisation des sächsischen Heeres und wurde Generallieutenant. Im Feldzug von 1812 führte er anfangs die erste Cavalleriedivision, dann seit dem Tode des Generals v. Gutschmid die zweite Division, an deren Spitze er sich mehrfach auszeichnete, bis er, da er sich auch mit Reynier und dem sächsischen Generalstab überwarf, Januar 1813 zurückberufen wurde. Das russische Generalgouvernement gab ihm, da er sich weigerte, unter demselben zu dienen, seine Entlassung, jedoch nahm der König diese nach seiner Rückkehr wieder zurück. Abgesehen von einer diplomatischen Sendung in das Hauptquartier des Herzogs von Wellington und nach London im J. 1818 lebte er seitdem in Wurzen, mit geschichtlichen Studien beschäftigt, schrieb „Gemälde aus den Zeiten der Kreuzzüge“, 4 Theile, Leipzig 1820–24 und „Erinnerungen aus dem Feldzuge des sächsischen Corps unter dem General Reynier im J. 1812“, Dresden 1829 und starb am 7. Aug. 1828.

Sein Tagebuch von 1806 bei v. Montbé, Die Kursächsischen Truppen im Feldzuge von 1806 II. 262 ff. Ferd. v. Witzleben in den Zeitgenossen 1830 (III. Reihe, 2).