ADB:Günther, Georg Friedrich Karl

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Artikel „Günther, Georg Friedrich Karl“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 168, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:G%C3%BCnther,_Georg_Friedrich_Karl&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 19:10 Uhr UTC)
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Günther: Georg Friedrich Karl G., Schulmann, geb. am 25. März 1787 zu Opperode im Herzogthum Anhalt-Bernburg, wo sein Vater Georg Friedrich G. (geb. am 10. Decbr. 1758, gest. als Oberprediger und Mitglied des Consistoriums zu Bernburg am 18. Decbr. 1827) damals Prediger war, besuchte von 1796 bis 1804 die Hauptschule in Bernburg, studirte dann in Halle unter Wolf Philologie und unter Schleiermacher Theologie und Philosophie, wurde 1806 Collaborator, 1815 ordentlicher Lehrer und 1820 Conrector an der Hauptschule zu Bernburg. Am 25. Febr. 1819 erhielt er von der philosophischen Facultät in Halle den Doctorgrad der Philosophie. Zugleich wirkte er als Predigtamtscandidat und predigte gern und mit Interesse. Mehrere an ihn ergangene Berufungen an auswärtige Lehrerstellen lehnte er ab, bis an ihn im J. 1822 der Ruf als Director des vereinigten Helmstädt-Schöningenschen Gymnasiums zu Helmstädt und Mitglied der dortigen Schulcommission erging, den er annahm. Durch die langwierige Krankheit seines Vorgängers im Directorate, Professors Wiedeburg, hatte die Wirksamkeit des Directors längere Zeit fast ganz geruht und nach Wiedeburg’s Tode hatte der Generalsuperintendent Ludwig das Directorium interimistisch verwaltet. Der Unterricht in Prima zumal hatte gelitten und als G. am 5. Juni 1822 als Director eingeführt wurde, wartete seiner schwere Arbeit und große Last. Aber neben vorzüglicher Lehrgabe zeigte G. auch als Director ganz besondere organisatorische Tüchtigkeit und übertraf die in ihn gesetzten Erwartungen bei Weitem. Von dem Antritte seines Directorats an hob sich der Besuch des Helmstädter Gymnasiums zusehends, es machte mit jedem neuen Schuljahre in dem von dem Gymnasium zu erstrebenden Ziele neue Fortschritte. Günther’s schöner Wirksamkeit machte ein früher Tod ein rasches Ende. G. starb am 29. Novbr. 1825 am Nervenfieber. Die Kunde von seinem Tode erregte auch in weiteren Kreisen Theilnahme, da G. als Philologe und Pädagoge durch ganz Deutschland günstigen Ruf genoß. Von seinen zahlreichen Schriften sind zu nennen: „Anleitung zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Griechische“, 1. Cursus. 4. Aufl. 1826. 2. Cursus, 2. Aufl. 1820, mit einem deutsch-griechischen Wörterbuche zu beiden Cursen. 2. Aufl. 1819. – „Athenäum. Humanistische Zeitschrift in Verbindung mit Wilh. Wachsmuth herausgegeben“. 3 Bände. Halle 1816–1818. – „Cornelius Nepos. Textu recognito, selectis aliorum suisque notis maximam partem grammaticis illustr.“, 1820. – „Kurzgefaßte deutsch-lateinische Grammatik“, 1824. – „Cornelii Taciti Germania“, 1826. 8.

Neuer Nekrolog der Deutschen für 1825. – Geschichte des Schulwesens der lateinischen Stadtschule zu Helmstädt von Wilh. Knoch. Helmst. 1862.