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ADB:Gereon, Nicolaus

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Artikel „Gereon, Nicolaus“ von Karl Georg Bockenheimer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 732, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gereon,_Nicolaus&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 22:31 Uhr UTC)
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Gereon: Nicolaus G., Mainzer Cancellarius unter den Erzbischöfen und Kurfürsten Schweikard von Cronenberg (1604–1626) und Georg Friedrich von Greiffenklau (1626–1629), waltete seines Amtes in den schweren Zeiten von Stiftung der Liga (1609) bis zu jener Epoche des dreißigjährigen Krieges, wo der Kurfürst, dessen Land wiederholt von Wallenstein bedrückt wurde, in Erkenntniß der Endziele desselben zur Entfernung Wallenstein’s ernstliche Schritte einleitete. Unter diesen Umständen, bei der hervorragenden Stellung seiner Fürsten innerhalb der Liga und bei dem energischen Eingreifen der Regenten in die politischen Verhältnisse war G. eine große Aufgabe gestellt. Zuerst finden wir ihn in Begleitung seines Herrn in Prag (1610), wohin Kaiser Rudolf den Erzbischof Schweikard berufen hatte, um mit ihm und anderen Fürsten die Mittel und Wege zur Anbahnung einer Verständigung mit Mathias und die Beilegung der Jülich’schen Erbfolgestreitigkeiten zu berathen (Joannis, Script. rer. mog. I. 915). In letzterer Angelegenheit ward G. nebst Anderen mit der Mission betraut, am französischen Hofe, sowie an dem von Brandenburg und Neuburg die Niederlegung der Waffen zu betreiben. Die Gesandtschaft wurde auf dem Wege zurückberufen und ein Convent nach Cöln ausgeschrieben, auf welchem G. seinen Herrn vertrat. Auch hier ward kein Erfolg erzielt (Joannis. l. c. I, 917). Im August 1619 folgte G. dem Kurfürsten nach Frankfurt zur Wahl Ferdinands II. Eine letzte Mission war die zum Convente nach Bingen (25. Juni 1628), auf welchem eine ernste Vorstellung an den Kaiser um Entfernung Wallenstein’s berathen wurde. Die Beschlüsse kamen, da Wallenstein Abhülfe versprach, zunächst nicht zur Ausführung.

Hurter, Zur Geschichte Wallenstein’s S. 224 ff., 270. O. Klopp, Tilly I, 478.