ADB:Gilkens, Petrus
Boenicke schreibt, auch nicht Westphalus, wie er bei Schneidt heißt, sondern aus Roermond. Er studirte anfangs in Löwen, wo er Joh. Ramus und Elbertus Leoninus hörte, nachher zu Douay unter Boetius Epo, endlich in Italien, wo er des Pancirolus und des Menschius Schüler zu Padua, des Maraschottus Zuhörer in Bologna und des Alphanus Zögling in Perugia war; auch in Macerata genoß er den Unterricht des Sfortia Oddus. Ins Vaterland zurückgekehrt, erwarb er in Löwen den Doctorgrad und widmete sich der juristischen Praxis. Im letzten Jahre des 16. Jahrhunderts rief ihn Bischof Julius nach Würzburg, wo er anfangs die Pandekten, später den Codex auslegte. Viele Schriften gab er heraus, z. B.: „Commentaria in Aristotelis Politicorum libros VIII“ (Frf. 1605) und „Commentaria in universi Codicis titulos“ (Frf. 1606, 2 vol. Fol.). Lächerlich ist sein Urtheil über den großen Hugo Donellus, dessen Methode er heftig bekämpfte. Man behauptet, daß er bis 1616 lebte, jedoch nach 1608 finde ich keine Spuren seiner akademischen Wirksamkeit.
Gilkens: Petrus G., nicht Gulken, wie- Paquot, Mémoires VIII. 159–164. Schneidt, Sicilimenta ad hist. fac. Jurid. Univ. Wirceb. 17, 54 ff. Boenicke, Gesch. d. Univ. Wirzburg, 1. 60.