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ADB:Goeler von Ravensburg, August

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Artikel „Göler, Franz Wilhelm August, Freiherr v. Ravensburg“ von Friedrich von Weech in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 342, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Goeler_von_Ravensburg,_August&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 12:58 Uhr UTC)
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Göler: Franz Wilhelm August G. Freiherr v. Ravensburg, geboren zu Sulzfeld am 28. April 1809, gestorben zu Karlsruhe am 10. Juni 1862. Freiwillig in die großherzoglich badische Artillerie eingetreten, war G. als Oberlieutenant und Hauptmann an der Kriegsschule thätig, wo seine gründlichen Kenntnisse auf dem Gebiete der militärischen Wissenschaften hoch geschätzt wurden. 1847 berief ihn das Vertrauen des Großherzogs Leopold zum Begleiter des Erbgroßherzogs Ludwig, in welcher Stellung er bis zum Obersten vorrückte. Von jeher ernsten geschichtlichen Studien zugethan, fand G. nunmehr Muße, sich diesen in noch höherem Maß als bisher zu widmen. Die Kriegführung der Römer, insbesondere die Kriege Cäsars waren Gegenstand seiner sorgfältigen Forschungen. Nachdem er seit 1854 in verschiedenen kleineren Schriften über seine Forschungen Rechenschaft gegeben, ließ er 1858 sein Hauptwerk „Cäsars gallischer Krieg in den Jahren 58–53 v. Chr., eine kriegswissenschaftliche und philologische Forschung“ erscheinen und erwarb sich durch dasselbe die volle Anerkennung der Historiker und Philologen, die Prof. Köchly in die Worte zusammenfaßt: „G. hat allein mehr für die Aufklärung der Feldzüge Cäsars gethan, als vor ihm Jahrhunderte“. Das Jahre lange schwere Gemüthsleiden des jungen Fürsten, dem er beigegeben war, gab G. Anlaß, seinen von ächter, werkthätiger Frömmigkeit durchdrungenen Charakter in mancher peinlichen Situation zu erproben und seine treue Hingebung an sein Fürstenhaus zu bewähren. Als der inzwischen Großherzog gewordene, aber nie zur Regierung gelangte Ludwig II. am 22. Januar 1858 gestorben war, übernahm G. auf kurze Zeit die Leitung der großherzoglichen Kunstanstalten, zog sich jedoch schon am 29. December desselben Jahres mit dem Charakter als Generalmajor in den Ruhestand zurück, bis zu seinem Tode eifrig seinen Lieblingsstudien hingegeben.

Bad. Biographien, I. 317.