Zum Inhalt springen

ADB:Hartmann, Johann Melchior

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hartmann, Johann Melchior“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 687, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hartmann,_Johann_Melchior&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 12:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 10 (1879), S. 687 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Melchior Hartmann in der Wikipedia
Johann Melchior Hartmann in Wikidata
GND-Nummer 116498439
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|687|687|Hartmann, Johann Melchior|Ernst Kelchner|ADB:Hartmann, Johann Melchior}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116498439}}    

Hartmann: Johann Melchior H., als Sohn eines Tuchmachers geb. zu Nördlingen am 20. Februar 1764, besuchte von 1773 bis Ostern 1786 die lateinische Schule seiner Vaterstadt und bezog dann, wohl vorbereitet, die Universität Jena zum Studium der Theologie. Hier hörte er Ulrich, Hennings, Wiedeburg, Grießbach, Döderlein und Eichhorn. An letzteren schloß er sich besonders enge an, ward 1788 Hauslehrer seiner Kinder und folgte ihm im gleichen Jahre nach Göttingen, wo er, hauptsächlich von Heine und Planck beeinflußt, seine Studien fortsetzte. 1790 gewann er mit der (1791 gedruckten) „Commentatio de Geographia Africae Edrisiana“ einen von der philosophischen Facultät ausgesetzten Preis. Zu Michaelis 1793 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor der Philosophie und der orientalischen Sprachen nach Marburg, wo er den 10. Februar 1794 zum Doctor der Philosophie promovirt ward und als Lehrer eine sehr erfolgreiche Thätigkeit entfaltete. 1797 übernahm er die Revision (5. Ausg.) von Joh. Gottf. Röchlings Lateinischer Chrestomathie (1. Ausg. 1774). Im selben Jahre erschienen seine „Anfangsgründe der hebräischen Sprache“ nebst Chrestomathie (neue Aufl. 1819). Er war ein fleißiger Mitarbeiter an Eichhorn’s „Allgemeiner Bibliothek der biblischen Wissenschaften“, zugleich aber auch an Büsching’s Erdbeschreibung, für deren sechsten Theil er die „Erdbeschreibung und Geschichte von Afrika; das Paschalik Egypten“, verfaßte (1799). Mit Justi gab er heraus „Hessische Denkwürdigkeiten“, 1799–1800. Mit A. J. Arnoldi und Lorsbach begann er 1807 das „Museum für biblische und orientalische Litteratur“ und veröffentlichte mit Lorsbach „Biblia d. i. die ganze hl. Schrift mit berichtigten Parallelstellen und erklärenden Wortregistern“, 1808 etc. 1800 ward er Mitglied der Gesellschaft der Alterthümer in Kassel, 1817 der Marburger Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften. Die Marburger theologische Facultät verlieh ihm 1817 den Doctorhut. Er starb am 16. Februar 1827.

Vgl. Döring, Die gel. Theologen Deutschlands I. S. 630 ff. Neuer Nekrolog 1827, S. 182 ff. Strieder’s Hess. Gel.- u. Schriftsteller-Geschichte Bd. XVIII. S. 202 ff.