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ADB:Hoffmann, Friedrich (Mediziner)

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Artikel „Hoffmann, Friedrich“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 584–588, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoffmann,_Friedrich_(Mediziner)&oldid=- (Version vom 21. Dezember 2024, 01:58 Uhr UTC)
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Hoffmann: Friedrich H., Arzt, ist den 19. Febr. 1660 in Halle geb., wo sein Vater als geschätzter Arzt lebte. – Den ersten Unterricht erhielt H. in seinem elterlichen Hause, erst von seinem 13. Lebensjahre an besuchte er das Gymnasium und zeigte hier eine besondere Neigung zum Studium der Mathematik, worin er von seinem Vater gefördert wurde, auch betheiligte er sich mit Vorliebe an den chemischen und anatomischen Untersuchungen desselben. Im J. 1675 hatte er das Unglück, die Eltern und eine Schwester innerhalb weniger Tage durch den Tod zu verlieren; die Hinterlassenschaft, die ihm blieb, war gering, ein großer Theil derselben ging noch durch eine Feuersbrunst verloren und so sah sich der an ein behagliches Leben gewöhnte junge Mann in sehr beschränkte Verhältnisse versetzt. Nach Absolvirung des Gymnasiums bezog er im J. 1678 die Universität zu Jena, wo er sich dem Studium der Medicin widmete und namentlich seitens des Prof. Wedel, an den er sich anschloß, eine freundliche Aufnahme fand; eben hier wurde er mit seinem späteren Facultätscollegen und Rivalen Stahl bekannt und befreundet. – Im J. 1680 ging H. nach Erfurt, um des Unterrichtes von Kaspar Cramer in der Chemie theilhaftig zu werden, gegen Ende des Jahres kehrte er nach Jena zurück und erlangte hier nach Vertheidigung seiner Dissertation „De autochiria“ die Doctorwürde. – Wenige Monate nach erfolgter Promotion kündigte er Vorlesungen über Chemie und allgemeine Medicin an und errang mit denselben bei den Studirenden solchen Beifall, daß die Eifersucht der Professoren auf ihn rege wurde, so daß er sich veranlaßt sah, Jena zu verlassen; übrigens trug zu diesem Entschlusse wol der Umstand wesentlich bei, daß seine Gesundheit in Folge anstrengender Arbeiten zu leiden angefangen hatte. – Auf Einladung eines Verwandten ging H. nach Minden, wo er zwei Jahre verweilte und als praktischer Arzt thätig war; dann machte er eine wissenschaftliche Reise nach den Niederlanden und nach England, wo er mit zahlreichen hervorragenden Gelehrten verkehrte und namentlich zu Robert Boyle in nähere freundschaftliche Beziehung trat. Im Herbste 1684 nach Minden zurückgekehrt, wurde er im folgenden Jahre zum Garnisons-Arzt und 1686 zum Physicus des Fürstenthums Minden und zum Hofrathe ernannt; 1688 siedelte er, auf Aufforderung, nach Halberstadt über, wo ihm das Landphysicat übertragen war und hier verweilte er bis zum J. 1693, in welchem er einem Rufe als erster Professor der Medicin an die vom Kurfürsten Friedrich III. (dem späteren Könige Friedrich I.) neu begründete Universität in Halle folgte. Auf seinen Wunsch und Vorschlag wurde Stahl, der damals eine Professur in Jena bekleidete, neben ihm als zweiter Professor der Medicin nach Halle berufen. – Eine Zeit lang waren diese beiden Gelehrten die einzigen Repräsentanten des medicinischen Unterrichtes an der Universität: H. las über Physik, Chemie, Anatomie, Chirurgie und praktische Medicin, Stahl über Botanik, Institutiones medicae, Physiologie, Pathologie und Arzneimittellehre. – So kümmerlich sich anfangs die Facultätsverhältnisse in Bezug auf die Frequenz der Studirenden gestaltet hatten, so schnell verbreitete sich der Ruf Hoffmann’s als Lehrer und Arzt über ganz Deutschland, sodaß nicht blos zahlreiche Studirende, sondern auch Aerzte nach Halle kamen, um seines Unterrichtes theilhaftig zu werden und sein ärztlicher Rath von allen Seiten her eingeholt wurde. – In Anerkennung seiner akademischen und praktischen Leistungen wurde er im J. 1703 vom Könige Friedrich zum Hofrathe ernannt und 1709 wurde er als [585] Leibarzt des erkrankten Königs nach Berlin berufen. H. folgte diesem Rufe gehorsam, „quamquam bene intelligens“, wie sein Schüler und Biograph Schulze erzählt, „quam sit lubrica aulicorum virorum fortuna atque vita, omnis libertatis et quietis ratione animi et corporis expers“, er hielt sich jedoch bei der Uebersiedelung nach Berlin seine akademische Stellung offen, und kehrte dann auch, der Hofintriguen, die besonders von Seiten seines Collegen Gundelsheimer, eines unwissenden Schleichers, gegen ihn geschmiedet wurden, überdrüssig, bereits drei Jahre später in dieselbe zurück. „In aulis est splendida miseria“, hatte er erklärt, „imo omnis aularum ratio liberalibus ingeniis est inimicissima“. – Noch ein Mal wurde H., im J. 1734, bei der schweren Erkrankung des Königs Friedrich Wilhelm I., und zwar auf Rath von Boerhaave, der consultirt worden war und auf H. als den befähigtesten Arzt hingewiesen hatte, nach Berlin berufen; er verweilte hier vier Monate und kehrte nach Genesung des Königs, mit Schätzen und Ehren überhäuft, nach Halle zurück, wo er mit Jubel empfangen wurde. – Drei Jahre später traf ihn der schwere Schlag, daß ihm seine Gattin, mit welcher er 48 glückliche Jahre verlebt hatte, durch den Tod entrissen wurde. Im Sommer des folgenden Jahres (1738) erkrankte der hochbetagte Mann selbst an einem schweren fieberhaften Leiden, von dem er jedoch genas, sodaß er seine Amtsgeschäfte wieder übernehmen konnte und dieser strengen Pflichterfüllung ist er bis zu seinem Tode treu geblieben. Im October 1742 befiel ihn ein Lungenleiden, das seine Kräfte schnell erschöpfte, er fühlte sein Ende nahen und verschied, von seinen Freunden und Verwandten umgeben, am Abend des 12. November, in einem Alter von 82 Jahren. – H. bildet mit Boerhaave und Stahl die Trias der großen Aerzte, welche, im Anfange des 18. Jahrhunderts fast gleichzeitig auftretend, in ihren Bestrebungen eine Reform der praktischen Heilkunde herbeizuführen, das Zeitalter der Aufklärung in dieser Wissenschaft angebahnt haben. – Während Boerhaave, der nüchternste unter ihnen, sich damit begnügte, den Werth der bis dahin geltenden Anschauungen in der Medicin an den Resultaten unbefangener Naturbeobachtung zu prüfen und dieselben eben auf diesem Wege der Forschung zu berichtigen und zu erweitern, ohne übrigens einen neuen, principiellen Standpunkt zu gewinnen, waren Stahl und H. bemüht, in der Entwickelung einer allgemeinen Theorie der Heilkunde eine neue, systematische Basis zu geben. – Stahl’s Theoria medica vera liegt die Voraussetzung zu Grunde, daß der menschliche Körper eine zum Dienste der „Seele“ bestimmte und daher den Bedürfnissen dieser angepaßte Maschine ist; von diesem teleologischen Standpunkte untersuchte er, mit Hintansetzung jedes tieferen Eingehens auf die Struktur und Mechanik dieser „Maschine“ und der physikalischen und chemischen Vorgänge, nach welchen dieselbe thätig ist, lediglich die an ihr im normalen und abnormen Zustande (d. h. am gesunden und kranken menschlichen Körper) zu Tage tretenden Erscheinungen und den Zusammenhang derselben. – Auch H. nennt in seiner „Medicina rationalis systematica“ den menschlichen Körper eine Maschine, aber – im Gegensatze zu Stahl – geht sein Bestreben dahin, die Gesetze, nach welchen die Vorgänge in dieser Maschine erfolgen, und zwar vom mathematisch-physikalischen Standpunkte zu entwickeln, während er darauf verzichtet, bis auf den letzten Grund aller dieser Bewegungen vorzudringen. – Die Theorie Stahl’s lief somit auf eine mit vielem Scharfsinne bearbeitete, aber des wissenschaftlichen Princips entbehrende Phänomenologie, die Hoffmann’s auf ein geistvoll durchgeführtes, aber an Einseitigkeiten und Willkürlichkeiten reiches, mechanisch-dogmatisches System hinaus; die Schwierigkeiten, welche sich ihm in der Durchführung desselben entgegenstellten, wußte H. leichter zu umgehen, als zu beseitigen, er wurde daher oberflächlich, aber er fesselte die große Masse, welche geistige Anstrengung nicht liebt, durch [586] die scheinbare Einfachheit der Principien, die Klarheit und Eleganz der Darstellung, die Leichtigkeit des Verständnisses, vor allem durch die Ueberzeugungstreue, mit welcher er in seiner Theorie an dem Principe festhielt. – Wenn man Stahl einen Vorwurf daraus machen muß, daß er seiner Theorie einen zu weit gehenden Einfluß auf seine praktische Thätigkeit eingeräumt hat, so wird man andererseits H. davon nicht frei sprechen können, daß er seinem Systeme in der Praxis so wenig treu geblieben ist, daß beide bei ihm durch eine große Kluft getrennt erscheinen: gerade darin liegt der Beweis ebenso der Schwäche seines Systems, wie der Unbefangenheit seines Urtheils am Krankenbette, und eben diese hat ihn zum großen Arzte und zum verdienten Lehrer gemacht. – Eine Darstellung seiner Theorie hat H. zuerst in mehreren kleineren Schriften („Medicinae mechanicae idea universalis“, 1693, „Theoremata physica, convellentia novae hypotheseos etc.“, 1694, „Fundamenta medicinae ex principiis mechanicis et practicis“, 1694 (1703), besonders in „Idea fundamentalis universae medicinae ex sanguinis mechanismo etc.“, 1707), demnächst vollständig in seiner „Medicina rationalis systematica“ niedergelegt. H. hatte sich eine umfassende und gründliche Gelehrsamkeit zu eigen gemacht; trotz seiner reformatorischen Bestrebungen war er ein Verehrer der besten Aerzte des Alterthums und der neueren Zeit geblieben und die von ihm in der kleinen Schrift: „De praeparatione ad lectionem veterum medicinae auctorum“, 1719, und in der Einleitung zur Med. ration. system. (Praef. Opp. I. 4) zum Studium empfohlenen Schriften eines Hippokrates, Celsus, Aretaeus, Caelius, Alexander, Baillou, Willis, Sydenham, Wepfer u. A. zeugen für seinen guten Geschmack und sein gesundes Urtheil. Uebrigens läßt sich nicht verkennen, daß er mit seinem physiatrischen System in der Vergangenheit, in der atomistischen Schule der Methodiker, wurzelt und daß er wiederum, besonders in seiner Lehre von der Bedeutung der Erkrankungen der Magen-Darmschleimhaut für die ganze Pathologie den Vorläufer von Broussais abgegeben hat. – Die Verdienste Hoffmann’s um die Förderung der Heilkunde sind sehr bedeutende. Zu seinen vorzüglichsten Leistungen gehören die aetiologischen Arbeiten, die zahlreichen epidemiologischen Mittheilungen, die vortrefflichen Schilderungen einer großen Zahl von Krankheiten, die zum Theil von ihm zuerst beschrieben worden sind, und die daran geknüpften Aufschlüsse über die pathologisch-anatomischen Veränderungen der Organe bei Erkrankungen derselben, seine Untersuchungen über die Zusammensetzung, Wirkungs- und Anwendungsweise der Mineralwässer und seine Verdienste um die Therapie und Pharmakologie. Der Arzneischatz, dessen er sich bediente, umfaßte eine nur kleine Zahl, aber meist kräftig wirkender Arzneimittel, mit Entschiedenheit und mit Erfolg trat er gegen Stahl für die von diesem verdächtigte Wirksamkeit der Chinarinde in geeigneten Fällen ein (so namentlich in seinen Schriften „Observ. pract. febr. tertianar. hoc anno grassantium“, 1701, und „De recto corticis chinae usu in febribus intermittentibus“, 1728) und manche der von ihm erfundenen und mit Vorliebe angewendeten, zum Theil nach ihm benannten pharmaceutischen Präparate (meistens besprochen in seinen „Observ. physico-chemicarum select. libri III“, 1722), so namentlich der „Liquor anodynus Hoffmanni“ („Hoffmanns-Tropfen“), das „Elixir viscerale Hoffmanni“, das „Balsamum vitae Hoffmanni“ u. a. haben bis heute ihren Platz in den Officinen und im Vertrauen der Aerzte behauptet. – Unter den Chemikern seiner Zeit nimmt H. eine beachtenswerthe Stellung ein. In der Schule der Chemiatrie groß gezogen (eine seiner ersten Schriften „De cinnabari antimonii“, 1681, ist noch vollständig im Geiste derselben geschrieben), erkannte er sehr bald die ganze Leerheit dieses Systems und seine Bekämpfung desselben wurde um so entschiedener, je reichere Kenntniß er sich in der Chemie aneignete; in einer kleinen Schrift „Exercitationes de acidi et vis [587] cidi pro stabiliendis omnium morborum causis“, 1689, die besonders gegen den Chemiatriker Bontekoe gerichtet ist, legte er einen Absagebrief an diese Schule nieder und benutzte sein chemisches Wissen für die Heilkunde nur noch in der Bearbeitung der Pharmakologie und Balneologie. Er theilte die Mineralwässer nach ihrem chemischen Gehalte in alkalische, eisenhaltige, Bitterwässer und (Koch-)Salzwässer (vgl. hierzu „Methodus ad examinandas aquas salubres“, 1703) und hat von einer großen Zahl derselben (besonders von den böhmischen Heilquellen) chemische Analysen gegeben. – In der Theorie der Chemie schloß sich H., wenn auch nicht rückhaltlos, der Stahl’schen Lehre vom Phlogiston an, in dem empirischen Theile verdankt ihm diese Wissenschaft manche wichtige Erweiterungen und Bereicherungen; er ist u. A. der Erste gewesen, der den Nachweis führte, daß Bitter- und Alaunerde, welche man bis dahin als mit Kalk identische Stoffe angesehen hatte, eigenthümliche Körper darstellen. – Die wichtigsten chemischen Arbeiten Hoffmann’s sind in der oben genannten Sammlung „Observat. physico-chemicae“ zusammengestellt, das von ihm verfaßte Lehrbuch der Chemie „Chymia rationalis et experimentalis“ ist erst nach seinem Tode (1784) veröffentlicht worden. Die litterarische Thätigkeit Hoffmann’s ist eine immense gewesen (vgl. das vollständige Verzeichniß seiner medicinischen Schriften in Haller, Bibl. méd.–pract., III. 536–574); die meisten seiner Schriften nehmen einen nur geringen Umfang ein und sind als akademische Programme etc. erschienen; die umfangreichen stammen sämmtlich aus einer späteren Periode seines Lebens. Von denselben sind namentlich hervorzuheben seine „Medicina rationalis systematica“, ein vollständiges Compendium der speciellen Pathologie und Therapie mit einer physiologischen und allgemein-pathologischen Einleitung (IX Voll. 1718–1740) und „Medicina consultatoria“, XII Voll. 1721–1739, eine Sammlung zum Theil werthvoller klinischer Beobachtungen, auch für die ärztliche Geschichte jener Zeit nicht ohne Interesse. – Außer mehreren kleineren Sammlungen der Gelegenheitsschriften, welche schon zu Lebzeiten Hoffmann’s erschienen, ist eine Gesammtausgabe seiner Werke in 4 Bänden und 5 Supplementbänden in Genf 1748–53 Fol. veröffentlicht worden. – Die Erfolge, welche H. in der Wissenschaft, in der Lehre und im praktischen Leben erzielt hat, gründen sich, abgesehen von seinen wissenschaftlichen und ärztlichen Leistungen, auf eine Reihe persönlicher Vorzüge, mit welchen das Geschick ihn reichlich ausgestattet hatte. Mit einem imponirenden Aeußeren verband er Freundlichkeit, Wohlwollen gegen alle, die mit ihm in Berührung kamen, und ein versöhnliches Gemüth; nichts spricht mehr für den Adel seiner Gesinnung, als die Hochherzigkeit, mit welcher er die Berufung Stahl’s veranlaßte, wiewohl er wußte, daß er sich in demselben einen hochverdienten und heftigen Rivalen schuf. – In seiner religiösen Ueberzeugung war er streng gläubig, wenn auch nicht der Orthodoxie zugeneigt. Eine seiner kleinen Schriften „Medicus politicus“ (Opp. Suppl. I. Pars I. 389) beginnt mit den Worten: „Medicus sit Christianus. Christianus est ille, qui non tantum intelligit historiam fidei Christianae, circa credenda pariter et agenda, sed qui vita sua etiam ostendit, quid et quomodo credat, qui non solum ore profitetur Christum, sed etiam operibus suis illum imitatur“ und bei Eröffnung der Universität benutzte er die Gelegenheit, in seiner Antrittsrede „De Atheo ex artificiosissima corporis humani fabrica convincendo“ den Atheismus zu bekämpfen. – Von seinen Schülern wurde er hochgeehrt, von seinen Clienten, deren unbedingtes Vertrauen er genoß, vergöttert; der König Friedrich Wilhelm küßte ihn bei seiner Entlassung und hat ihm auch später noch zahlreiche Beweise seiner Gunst gegeben; die Königin hatte ihm, als er Potsdam verließ, ihr künstlerisch ausgeführtes Porträt geschenkt und veranlaßt, daß von demselben Künstler sein Porträt angefertigt wurde, welches sie in einem Saale des Schlosses [588] von Monbijou aufhängen ließ. – Glücksgüter flossen ihm aufs reichlichste zu, sodaß man, wie Blumenbach sagte, nicht leicht einen größeren, mehr umfassenden Wunsch gegen Jemand aussprechen kann, als mit den Worten: „Sei so verdient und so glücklich wie Friedrich H.“ – Sein Einfluß auf die Entwickelung der Heilkunde im 18. Jahrhunderte ist ein fruchtbarer gewesen; er spricht sich in zahlreichen späteren medicinischen Systemen und Schulen jener Zeit aus, und wenn die Wissenschaft über seine Theorie auch längst den Stab gebrochen hat, so wird sie seine positiven Leistungen doch stets dankbar anerkennen: H. hat in hohem Grade aufklärend gewirkt und man dürfte, nach Blumenbach’s treffendem Ausspruche, in seinen Schriften schwerlich eine Seite finden, die nicht ihren großen bleibenden Werth hätte.

Ueber Hoffmann’s Leben vgl. vorzugsweise Schulze, Comment. de vita Hoffmanni in Opp. 1748 I. Nachrichten vom ruhmwürdigen Leben Friedrich Hoffmann’s, Halle 1743.