ADB:Hofmann, Moritz
Kaspar Hofmann’s Tode, zum Professor ordinarius der Medicin ernannt, nach Jungermann’s Hinscheiden (1653) auch mit dem Lehrstuhle der Botanik betraut und in diesen Aemtern ist er bis zu seinem am 20. April 1698 erfolgten Tode verblieben. – Mit seiner wissenschaftlich-litterarischen Thätigkeit hat er sich ausschließlich auf den Gebieten der Anatomie und Botanik bewegt und die Resultate seiner Arbeiten (vgl. das Verzeichniß derselben in Haller, Bibl. anat. I. 416 und in Biogr. méd. V. 264) zumeist in akademischen Gelegenheitsschriften und Programmen niedergelegt. – Am bekanntesten ist H. als der Entdecker des Ausführungsganges der Bauchspeicheldrüse, den er 1641 zur Zeit seiner Studien in Padua unter Vesling bei der zootomischen Untersuchung eines Truthahns gefunden hatte (er erwähnt dieser Entdeckung auch in einer den Gegenstand vollständig behandelnden Dissertation „De nutritione“, 1648), und der nach Wirsung, der diesen Ausführungsgang eben dort etwas später auch am Menschen nachgewiesen hatte, als „ductus Wirsungianus“ bezeichnet worden ist.
Hofmann: Moritz H., Arzt, ist den 20. Septbr. 1622 in Fürstenwalde (Mark Brandenburg) geboren. Nach dem Tode seiner Eltern von seinem Onkel, Prof. Nößler in Altorf, erzogen, hatte er sich hier und später (seit 1641) in Padua dem Studium der Medicin gewidmet, seine Thätigkeit aber vorzugsweise der Anatomie und Botanik zugewendet. Im J. 1644 kehrte er nach Altorf zurück, erlangte hier den medicinischen Doctorgrad, wurde 1648 zum Professor extraordinarius der Anatomie und Chirurgie und 1649, nach- Ueber Hofmann’s Leben vgl. Memoria M. H., Altorfii 1699. Mit Bildniß. – Kornhardt, Nachricht von M. Hofmann, Berlin 1737.