ADB:Hoven, Friedrich Wilhelm von

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Artikel „Hoven, Friedrich Wilhelm von“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 215–216, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoven,_Friedrich_Wilhelm_von&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 11:03 Uhr UTC)
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Hoven: Friedrich Wilhelm v. H., Arzt, 1760[1] in Ludwigsburg geboren, genoß seine Erziehung in der Karls-Akademie, wo er mit Schiller, von welchem in der von H. verfaßten Selbstbiographie (vgl. unten) 18 an H. gerichtete Briefe enthalten sind, enge befreundet war. Im J. 1785[1] wurde er promovirt; er prakticirte zuerst als Arzt und Hofmedikus in seiner Vaterstadt, im J. 1803 folgte er einem Rufe als Prof. ord. der Medicin nach Würzburg, wo er 1805 zum Medicinalrathe und ersten Arzte am Julius-Hospital ernannt wurde, dann [216] siedelte er im J. 1806 als Medicinalrath nach Ansbach und später in gleicher Eigenschaft nach Nürnberg über; 1837 wurde er in den Ruhestand versetzt und am 8. Februar 1838 ist er in Nördlingen gestorben. – In den Phasen, welche die wissenschaftliche und litterarische Thätigkeit Hoven’s durchlaufen hat, spricht sich der wechselnde Charakter der Heilkunde seiner Zeit in interessanter Weise aus. – In seinen ersten Arbeiten „Versuch über das Wechselfieber und seine Heilart“, 2 Bde. 1789, 90 und in „Geschichte eines epidemischen Fiebers etc.“, 1795, einer seiner besseren Arbeiten, stand der Verfasser auf dem nervosistischen Standpunkte Fr. Hofmann’s und Cullen’s, später, in seinen Schriften „Vertheidigung der Erregungstheorie etc.“, 1802; „Die Vorzüge der Brown’schen Praxis vor der Nicht-Brown’schen“, 1803 (Antwort auf eine abfällige Kritik der zuvorgenannten) und in einem „Handbuch der praktischen Heilkunde“, 2 Bde. 1805, trat er als Erregungstheoretiker, in der letztgenannten Schrift allerdings schon mit kritischem Eklekticismus auf; noch mehr spricht sich dieser in seinen „Grundsätzen der Heilkunde“, 1807, aus, während er in einer seiner letzten Arbeiten „Versuch einer praktischen Fieberlehre“, 1810, eine dritte Schwenkung gemacht, den Brownianismus fast vollkommen aufgegeben hat und einem gemäßigten Humorismus huldigt. Uebrigens stand die wissenschaftliche Thätigkeit, welche H. entwickelt hat, seinen praktischen Leistungen weit nach, durch welche er sich die allgemeine Anerkennung und Verehrung in den ihn umgebenden Kreisen erworben hat.

Ueber sein Leben vgl.: Biographie. Von ihm selbst geschrieben und wenige Tage vor seinem Tode beendigt, herausgegeben von einem seiner Freunde und Verehrer (Dr. Merkel), Nürnb. 1840. Mit Bildniß und Facsimile.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. a b S. 215. Z. 7 und 4 v. u.: Hoven ist geboren 1759, promovirt 1780. [Bd. 55, S. 890]