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ADB:Höpfner, Heinrich

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Artikel „Höpfner, Heinrich“ von Wilhelm Gaß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 107, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:H%C3%B6pfner,_Heinrich&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 08:18 Uhr UTC)
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Höpfner: Heinrich H., der Theologe, geb. am 29. November 1582 zu Leipzig, zu unterscheiden von dem etwas jüngeren Johann H., studirte ebendaselbst sowie in Jena und Wittenberg, begann seine eigene akademische Laufbahn 1612 als Professor der Logik und Philosophie in Leipzig, trat jedoch seinen Studien entsprechend, in die dortige theologische Facultät über, wurde 1617 Doctor und ordentlicher Professor, nachher Ephorus der Alumnen, Senior des Fürstencollegiums, Canonicus zu Zeitz und Meißen und erwarb sich als Docent und Schriftsteller bedeutendes Ansehen, selbst ältere Männer[WS 1] wie Geier und Kromayer besuchten seine Vorlesungen. Mit Gerhard und Joh. Meisner[WS 2] trat er in freundschaftliche Verbindung. Die gleichzeitigen wissenschaftlich-kirchlichen Bewegungen konnten ihn nicht unbetheiligt lassen. Der Oberhofprediger Hoe von Hoenegg veranlaßte 1621 einen Convent der sächsischen Theologen zu Jena, woselbst über die von G. Calixt angeregten theologischen Neuerungen der Universität Helmstädt ungünstig und zum Theil wegwerfend geurtheilt wurde; auch H. war zugegen, aber ohne in dieser Richtung als Ankläger aufzutreten, er wollte also als confessioneller Lutheraner zu den gemäßigten gehören, auch die praktischen Interessen der Religion nicht unbeachtet lassen. Erst in dem weiteren Verlauf des synkretistischen Streits hat er am 17. Mai 1641 ein ausführliches Schreiben an Calixt gerichtet, in welchem er diesen ermahnt, die mißverständliche Formel, daß gute Werke zur Seligkeit nöthig seien, zu Gunsten des Friedens und damit die Autorität der Mutterkirche nicht gefährdet werde, fallen zu lassen, worauf Calixt in einem längeren Excurse antwortete. Von seinen zahlreichen, doch meist kleineren Schriften sind besonders „12 Disputationes de justificatione hominis peccatoris coram Deo“, 1639, 53, 1728 (ed. Wernsdorf[WS 3]) namhaft geworden. Andere Abhandlungen in „H. H. Disputt. theol. ed. Rappold,“ 1672. Er starb am 10. Juni 1642.

Witten, Memor. theoll. p. 491–501. Tholuck, Das akademische Leben des XVII. Jahrhunderts II, 85. Henke in dem Werke G. Calixt I, 320. II, 1. 150–53.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Die Formulierung ist unglücklich, da die beiden Genannten deutlich jünger als Höpfner waren; gemeint ist, dass seine Vorlesungen auch von nicht mehr Studierenden geschätzt wurden. Bei Jöcher heißt es „… und es haben ihn wegen seiner Gelehrsamkeit Carpzov, Geier, Teller, Kromayer, ohngeachtet sie bereits in öffentlichen Aemtern gestanden, in seinen Collegiis angehöret.“
  2. Wahrscheinlich ist hier statt Johann doch eher der ältere Balthasar Meisner gemeint.
  3. Gottlieb Wernsdorf (1668–1729), General-Superintendent in Wittenberg.