ADB:Irlen, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Irlen, Johann“ von Friedrich Wilhelm Cuno in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 584, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Irlen,_Johann&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 12:39 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Irimbert
Nächster>>>
Irmina
Band 14 (1881), S. 584 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand März 2010, suchen)
Johann Irlen in Wikidata
GND-Nummer 117201928
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|14|584|584|Irlen, Johann|Friedrich Wilhelm Cuno|ADB:Irlen, Johann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117201928}}    

Irlen: Johann I., Dr. theol., als Prediger, wie Lehrer der Gottesgelehrtheit in den schlimmsten Zeiten des großen deutschen Krieges durch Treue und Aufopferung hervorragend, ist geboren 1597 zu Siegen, † daselbst 1653. Von 1622 an wirkte er als Prof. theol. an der Hochschule zu Herborn, anfangs nicht frei von heterodoxen Meinungen; von 1630 an bekleidete er zugleich das Amt eines Inspectors und Oberpfarrers. Die wenigen Lehrer, welche in jener Zeit noch an genannter Schule zurückgeblieben waren, bezahlte er längere Zeit aus eigenen Mitteln, stand während der Pest, obschon er selbst durch diese der Seinigen beraubt wurde, in aufopfernder Selbstverleugnung geistlich wie leiblich den Kranken bei, ja sorgte sogar noch für kirchliche Bedürfnisse, wie Einführung einer Orgel in der Herborner Kirche. Nach mancherlei unangenehmen Erfahrungen nahm er endlich seinen Abschied und privatisirte in Siegen, bis ihm 1645 das Inspectorat daselbst übertragen wurde, in welchem er bis an sein Ende besonders für Restitution des Protestantismus im sogen. katholischen Landestheile der Grafschaft Siegen sehr eifrig war. I. hat mehrere Schriften hinterlassen, Dissertationen und Gelegenheitspredigten. Auf den Tod des großen Herborner Theologen J. Piscator hat er eine „Oratio funebris“ in lateinischen Versen verfertigt. Ein Verzeichniß seiner Schriften und eine umfassendere Schilderung seines Lebens s. in des Unterzeichneten Gesch. der Stadt Siegen, Dillenb. 1872, S. 160 ff.