ADB:Irmisch, Thilo
[586] Thätigkeit in dieser Stellung blieb nicht ohne Anerkennung. Bereits im Jahre 1852 wurde er zum Oberlehrer, 1855 zum Professor befördert. Vielfache ehrenvolle Anträge von deutschen Universitäten, wie München, Halle, Rostock, Erlangen, Leipzig, lehnte der bescheidene Mann ab. Doch gereichte es ihm zu großer Freude, als er im J. 1853 auf Grund seiner bedeutenden Leistungen als Botaniker, von der philosophischen Fakultät der Universität Rostock honoris causa zum Dr. phil. promovirt wurde. Auch im engeren Vaterlande fand seine vielseitige Wirksamkeit gebührende Beachtung. Er wurde 1862 Custos und Conservator des fürstlichen Archivs und Naturaliencabinets und machte als solcher seinen Namen auch weiteren Kreisen bekannt durch die Entdeckung der Handschrift des thüringischen Geschichtschreibers Paulus Jovius (Götz, s. Bd. X. S. 254 die von I. verfaßte Biographie). Ebenso sind seine archäologisch-historischen Untersuchungen, zu denen ihn seine Eigenschaft als Redacteur des Schwarzburg-Sondershausen’schen Regierungsblattes veranlaßte, für die Specialgeschichte seines Heimathlandes von bleibendem Werth. Siebenundvierzig Beiträge zur schwarzburgischen Geschichte, in den Supplementen zu der von ihm redigirten Zeitung veröffentlicht, sind die Produkte seiner archivalischen Studien.
Irmisch: Joh. Friedrich Thilo I., Botaniker; geb. am 14. Jan. 1816 zu Sondershausen im Fürstenthum Schwarzburg, † den 28. April 1879 ebendaselbst. – Nach Absolvirung des Gymnasiums seiner Vaterstadt, bezog I. im J. 1836 die Universität Halle, wo er zunächst Theologie und Philosophie studirte, sich aber bald vorwiegend mit den Naturwissenschaften beschäftigte. Nachdem er kurze Zeit nach Ablauf seiner Studien als Hauslehrer auf dem Gute Teistungenburg bei Stadt Worbis in Thüringen thätig gewesen, trat er 1844 als Lehrer an das Gymnasium in Sondershausen über und verblieb in dieser Pädagogischen Wirksamkeit bis zu seinem Tode. Seine überaus segensreicheIn Anerkennung dieser Leistungen wurde ihm die Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen und im J. 1874 das Prädikat eines fürstlichen Archivraths ertheilt. Nichtsdestoweniger war und blieb I. in erster Linie Botaniker und stand unausgesetzt mit den namhaftesten Gelehrten dieser Wissenschaft im In- und Auslande in regem wissenschaftlichen Verkehr; er erwarb sich auch die Mitglied- und Ehrenmitgliedschaft zahlreicher naturwissenschaftlicher Vereine und gelehrter Gesellschaften. Schon im J. 1876 traten bei I. Symptome eines tieferen Leidens hervor, welches auch durch eine in demselben Jahre nach den Tiroler Alpen unternommene Reise nur vorübergehend gehoben wurde; denn schon 3 Jahre darauf machte ein Hirnschlag dem Leben des thätigen Mannes ein Ende.
Sämmtliche botan. Arbeiten Irmisch’s, mit verschwindend kleinen Ausnahmen, bewegen sich auf einem Gebiete der Botanik, dem der Morphologie. – Schon während seines Aufenthaltes auf der Universität Halle war I. in der wissenschaftlichen botanischen Forschung selbständig thätig. Nachdem er bereits 1842 eine Abhandlung: „Der Anorganismus, die Pflanze, das Thier. – Ein Versuch zu deren Bestimmung“, und im J. 1846 ein „Systematisches Verzeichniß der in dem unterherrschaftlichen Theile der schwarzburgischen Fürstenthümer wildwachsenden phanerogamen Pflanzen“, veröffentlicht hatte, trat er 1850 mit seinem ersten bedeutenderen Werke auf dem Hauptfelde seiner botanischen Thätigkeit hervor: „Zur Morphologie der monocotylischen Knollen- und Zwiebelgewächse“. Gleich in der Einleitung zu diesem Werke betont I. den umfassenderen Standpunkt, von dem aus er die systematische Botanik im Gegensatz zu der damals herrschenden rein äußerlichen Behandlungsweise erfaßt wissen will, mit folgenden Worten: „Wenn die systematische Botanik eine wahrhaft wissenschaftliche Bedeutung erlangen soll, so muß sie nach einer solchen Kenntniß der Pflanzen streben, daß diese nicht blos nach ihren Verschiedenheiten und in starrer Trennung aufgefaßt, sondern in eine Beziehung zu einander gesetzt werden, wo die Differenzen durch ein inneres nothwendiges Band verknüpft werden und gleichsam für die anscheinenden Dissonanzen eine harmonische Verbindung hervortritt“ (p. VII). Das Werk selbst zerfällt in einen speciellen und einen allgemeinen Theil. In dem ersteren behandelt I. in ausführlicher Weise die Biologie einer Reihe von Zwiebelgewächsen aus den Familien der Liliaceen, Iridaceen und Amaryllidaceen, bespricht darauf in gleicher Weise von knollentragenden Pflanzen die Gattungen Colchicum, Arum, Crocus, Gladiolus und [587] besonders eingehend mehrere inländische Orchideen-Arten und gibt zuletzt in den „Beilagen“ auch die Schilderung des vegetativen Verhaltens von dikotylen Pflanzen aus verschiedenen Familien, theils zum Vergleich mit den ersten, theils um für den zweiten Abschnitt des Buches vollständigeres Material zu gewinnen. In diesem letzteren nun wird aus den Beobachtungen, die im ersten Theile niedergelegt sind, das Facit gezogen. Hierbei tritt die Eigenart von Irmisch’s Forschung, sein Streben nach Verallgemeinerung der durch genaue Beobachtungen gewonnenen Einzelresultate, ganz besonders zu Tage. – Die Knollen- und Zwiebelbildungen der Pflanzen sind Hülfsmittel ihres Perennirens. I. beginnt nun zunächst damit, indem er die landläufigen Ausdrücke, wie ein-, zwei- und mehrjährige Pflanzen als ungenau verwirft, eine möglichst präcise Definition des Begriffes „perenniren“ aufzustellen, demzufolge er als perennirende Pflanzen solche bezeichnet, „bei denen zu vorhandenen Jahresprodukten wiederholt neue hinzutreten“. Von diesem Gesichtspunkte aus beleuchtet er dann die verschiedenen Modificationen, unter denen eine solche Neubildung eintreten kann, untersucht namentlich den Zusammenhang der letzteren mit den älteren Pflanzentheilen und bespricht in drei Abschnitten die Pflanzen mit Stengelknollen, Wurzelknollen und die Zwiebelgewächse. Innerhalb jeder dieser Abtheilungen sondert er nun die in der Natur vorkommenden Fälle nach möglichst einheitlichen Prinzipien. So unterscheidet I. bei den Pflanzen mit Stengelknollen: 1) die Fälle, wo alle älteren Gebilde zu Grunde gehen, die Knolle mit den Neugebilden zu einer Achse gehört und sich vor den anderen Theilen derselben entwickelt; 2) die Fälle, wo die Stengelknolle sich nach den anderen Theilen, die mit ihr zu einer Achse gehören, ausbilden (Sturmia, Malaxis, Arum, Colchicum, Crocus). Ganz analog zerfallen die Pflanzen mit Wurzelknollen 1) in solche, bei denen sich die Knolle vor den übrigen, mit ihr zu derselben Achse gehörenden Theilen bildet und ihren Inhalt durch Resorption seitens der Neubildungen verliert (Orchis und die verwandten Gattungen); 2) in solche, bei denen die Knollen, in Verbindung mit der kurzen Grundachse, welche die Neubildung trägt, die anderen Theile derselben Achse überdauern und ihren Inhalt zur Ausbildung der Theile der nächstfolgenden Achse verwenden (Spiranthes). Schließlich sondert er auch die Zwiebelgewächse 1) in solche, bei denen sich die Nährblätter früher ausbilden, als die mit ihnen zu einer Vegetationsreihe gehörigen Theile (Gagea, Tulipa, Alium) und 2) in solche, wo sich die Nährblätter erst nach der Entwickelung der übrigen Theile ausbilden (Galanthus, Fritillaria). – Ein Versuch, die hier classificirten Verschiedenheiten in der Knollen- und Zwiebelbildung auch im Interesse der beschreibenden Botanik durch neugeschaffene termini technici wiederzugeben, schließt diesen Abschnitt des allgemeinen Theils, der zuletzt noch eine ziemlich ausführliche Darstellung der geschichtlichen Entwickelung bringt, welche die verschiedenen Ansichten über die Natur der Zwiebeln und Knollen erfahren haben.
Schon drei Jahre nach dem Erscheinen des genannten Werkes publicirte I. eine, dem Umfange nach kleinere, aber für die botanische Morphologie und Systematik ebenso werthvolle, mit gleicher Gründlichkeit verfaßte Schrift: „Beiträge zur Biologie und Morphologie der Orchideen“, 1853. An zahlreichen Beispielen aus den fünf Gruppen der europäischen Orchideen erläutert I. mit besonderem Nachdruck deren vegetativen Entwickelungsgang, namentlich soweit die Verhältnisse des unterirdischen Wachsthums in Betracht kommen und zeigt durch vergleichende Zusammenstellung das morphologisch Uebereinstimmende, wie das Abweichende der diesem Formenkreise angehörigen Gewächse. Es begegnet dem Leser auch hier dieselbe scharfe Präcision der Begriffsentwickelung, welche bei den „Knollen- und Zwiebelgewächsen“ hervortrat und welche nur auf Grund einer [588] genauen Beobachtung möglich war. Der Ansicht vieler Autoren entgegen, will I. hier die Knollen der Ophrydeen als Modifikationen der Wurzel, nicht des Stengels, aufgefaßt wissen; auch Alles, was er über das gegenseitige Achsenverhältniß in der Verzweigung der Orchideen sagt, enthält manches Abweichende und recht viel Bemerkenswerthes. Die Resultate seiner Untersuchung liefern aber auch werthvolle Momente für die Beurtheilung der systematischen Stellung der einzelnen Arten dieser Pflanzenfamilie. I. sagt darüber: „Es läßt sich bald erkennen, daß die Haupttypen der unterirdischen Organe keineswegs, wie bei anderen Familien, dazu beitragen, Arten von Arten zu sondern, daß dieselben vielmehr sich innerhalb der Gattungen constant bleiben und oft selbst, unverändert in ihren Hauptzügen, durch eine ganze Reihe näher verwandter Gattungen hindurchgehen und nicht selten da gänzlich verschwinden, wo der engere Verwandtschaftskreis jener Gattungen aufhört“. Gegen den Schluß des Werkes ergeht sich I. in vergleichenden Betrachtungen über das unterirdische Leben anderer Pflanzen, sowie über ein- und untergetauchte Wassergegewächse, was in ihm den Gedanken anregt, daß es vielleicht möglich sein möchte, durch fortgesetzte Untersuchungen an anderen Pflanzenfamilien, nach der in der Arbeit über die Orchideen angedeuteten Richtung hin, zugleich in Verbindung mit den Lehren der Geologie, eine gründliche Erkenntniß der zeitlichen Entwickelung der jetzt lebenden Pflanzenarten, als Glieder der Erdentwickelung, zu erlangen. Die Orchideen selbst will I. zu den späteren Gebilden des gegenwärtigen Pflanzenbestandes gezählt wissen. Wir sehen hier von I. Gedanken ausgesprochen, die weiter zu entwickeln zwar erst späteren Decennien vorbehalten blieb, die aber jedenfalls der damals allgemein beliebten Behandlung der systematischen Botanik sehr fern lagen. Schließlich sei noch kurz erwähnt das in der gedachten Arbeit häufige Zurückgreifen des Verfassers auf die Schriften der älteren Botaniker des 16. Jahrhunderts, die er gegen die abweisende Beurtheilung seiner Zeit warm in Schutz nimmt. Es zeigt sich hier wieder einmal seine große Belesenheit und sein wohl entwickelter historischer Sinn. Die Orchideen sind stets ein Lieblingsgegenstand der botanischen Forschungen Irmisch’s geblieben. Ihnen widmete er noch eine Reihe von Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften, von denen besonders folgende erwähnt seien: „Einige Beobachtungen an einheimischen Orchideen“ (Flora 1854) – „Ueber Malaxis paludosa“ (ibid.) – „Bemerkungen über die Epipactis-Arten der deutschen Flora“ (Linnaea XVI. u. XIX.) und „Einige Bemerkungen über Neottia nidus avis und einige andere Orchideen“ (Abhandl. des naturw. Vereins zu Bremen, Bd. V. Heft 3, 1877).
Unter dem gemeinsamen Titel: „Beiträge zur vergleichenden Morphologie der Pflanzen“, hat I. in den J. 1854–74 eine Reihe von Aufsätzen erscheinen lassen, die in fünf Abtheilungen theils einzelne Pflanzen, theils Pflanzenfamilien nach der morphologisch-biologischen Seite hin monographisch behandeln. Die sechste und letzte Abtheilung, bestimmt als Festgabe für die Säcularfeier der naturforschenden Gesellschaft zu Halle, blieb unveröffentlicht, da bei der Correctur des letzten Bogens den Verfasser die Trübung des Geistes überfiel, die bald darauf seinen Tod zur Folge hatte. Alle diese Arbeiten behandeln die Morphologie ganz in dem Sinne der beiden Werke, über die weiter oben ausführlicher referirt worden. Nunmehr wirft sich die Frage auf, inwiefern ist die für I. charakteristische Behandlungsweise der botanischen Morphologie von Einfluß auf die botanische Wissenschaft gewesen? Betrachtet man die Arbeiten, die auf morphologischem Gebiete vor I. und noch zu seiner Zeit die botanische Litteratur beherrschten, so wird uns durch den bedeutsamen Unterschied, der in der Art, wie I. die Pflanzenbeschreibung handhabte, und wie sie jene Männer übten, besteht, die Antwort auf die gestellte Frage leicht werden. In der That, [589] den trockenen, auf rein äußerliche Merkmale gestützten Diagnosen der Linné’schen Schule gegenüber, gewinnt bei I. die Pflanzenbeschreibung die Bedeutung einer Kunst, welche dem Leser auch die gemeinsten Pflanzenformen in einem neuen Lichte anregend vorführt. Dies erreichte aber I. nicht sowol durch die stilistische Behandlungsweise seiner Arbeiten, als vielmehr dadurch, daß er, von einem universelleren Standpunkt ausgehend, als bisher üblich war, die Pflanze stets als Ganzes ins Auge faßte und sich nun bemühte, dem genetischen Zusammenhang des Ganzen mit seinen Theilen nachzuspüren. Hier ist zum ersten Male und mit vollem Bewußtsein der Entwickelungsgeschichte, soweit sie der makroskopischen Forschung zugänglich ist, ihr unbestreitbares Recht in der Morphologie eingeräumt worden. In dieser Beziehung ist wol nur Alexander Braun in seinen meisterhaften morphologischen Arbeiten I. gleichberechtigt an die Seite zu stellen. Den Fragen der anatomischen und physiologischen Botanik, sowie dem Gebiete der Kryptogamenkunde hat I. ferner gestanden; wenigstens besitzen wir darüber von ihm keine schriftstellerischen Leistungen. Dagegen stand er in dem von ihm beherrschten Gebiete auf der Höhe der Wissenschaft. Dafür legt schon der Umstand Zeugniß ab, daß I. ausersehen war, eines der wichtigsten Kapitel in dem großen, von W. Hofmeister, in Verbindung mit Sachs und de Bary herausgegebenen „Handbuch der physiologischen Botanik“, nämlich das über die Sproßfolge zu bearbeiten. Leider überraschte ihn der Tod noch vor der Vollendung dieser Arbeit. Das fast fertige Manuscript, das in seinem Nachlasse sich fand, wird hoffentlich durch einen kundigen Bearbeiter der Wissenschaft nicht vorenthalten bleiben. I. war außerdem einer der gewissenhaftesten und zuverlässigsten Beobachter, und daß er zugleich eine seltene Kenntniß auch der Schriften der älteren Botaniker besaß, ist bereits hervorgehoben worden. Einige seiner Arbeiten, wie das weiter unten angeführte Schulprogramm vom J. 1862 behandeln speciell die Geschichte der ältesten deutschen Botaniker; darin ist namentlich die Geschichte des Valerius Cordus besonders anziehend.
Es möge nun noch eine tabellarische Uebersicht wenigstens der wichtigeren, bisher nicht erwähnten Publicationen Irmisch’s folgen. Als Früchte seiner pädagogischen Wirksamkeit sind außer dem bereits oben angeführten „Systematischen Verzeichniß etc.“ noch zwei Programmabhandlungen zu nennen: „Bemerkungen über die Auswahl des Stoffes für den botanischen Unterricht auf Gymnasien und Nachträge der Flora Schwarzburg-Sondershausens“, 1849, und ferner: „Ueber einige Botaniker des 16. Jahrhunderts, welche sich um die Erforschung der Flora Thüringens, des Harzes und der angrenzenden Gegenden verdient gemacht haben“, 1862. Den größeren morphologischen Schriften reihen sich an: „Morphologische Beobachtungen an einigen Gewächsen aus den natürlichen Familien der Melanthaceen, Irideen, Aroideen“, 1856 – „Ueber einige Arten aus der natürlichen Familie der Potameen“, 1858 – „Beiträge zur Morphologie der monocotylen Gewächse“, 1. Heft: Amaryllideen, 1860 – „Ueber Papaver trilobum Wallr. Ein Beitrag zur Naturgeschichte der Gattung Papaver“ 1865 – „Ueber einige Fumariaceen“, 1862 – „Ueber Erythronium, Fritillaria und Methonica“, 1863. – Von den in der botanischen Zeitung veröffentlichten Aufsätzen nennen wir: „Ueber die Stolonen von Epilobium palustre“, 1847, Nr. 1 – „Ueber die Dauer einiger Gewächse der deutschen Flora“, 1851 – „Ueber die Keimung und Erneuerungsweise von Convolvulus sepium und arvensis, sowie über hypokotylische Adventivknospen bei krautartigen phanerogamen Pflanzen“, 1857. Die letztgenannten beiden Arbeiten sind werthvoll für die Frage nach der Knospenbildung auf Wurzeln. I. zeigt hier, daß die Fähigkeit dazu den Wurzeln ziemlich vieler Pflanzen zukommt. Vgl. auch hierüber: „Ueber Adventivknospen auf den Wurzeln von Asclepias syriaca“ (in den [590] Verhandl. des botan. Ver. d. Prov. Brandenburg, 1860). Ferner seien erwähnt: „Einige Bemerkungen über Sedum maximum“ (Bot. Zeitung 1855) – „Beiträge zur Naturgeschichte der Microstylis monophylla“ (Flora 1863) – „Zur Naturgeschichte von Stratiotes aloides“ (Flora 1865) „Beiträge zur Naturgeschichte der einheimischen Valeriana-Arten, insbesondere Val. off. und dioica“. 1854 (abgedruckt aus den Abhandl. der naturforsch. Gesellschaft in Halle) – „Ueber Vincetoxicum album“ (Verhandl. des botan. Ver. der Prov. Brandenburg, 1859) – „Kurze Bemerkung über die perennirenden Sonchus–Arten der deutschen Flora“ (ibid. 1860) – „Ueber Trifolium Lupinaster“ (ibid. 1861, 62) – „Zur Naturgeschichte des Juncus squarrosus“ (ibid.) 1864 – „Ueber Poa sylvicola“ (ibid. 1874). – Neben dem Gelehrten verdient auch der Mensch bei I. unsere vollste Sympathie. Seine anspruchslose Natur hat nie nach Beifall gehascht, doch war er dankbar für jede Gunst, die ihm zu Theil wurde. Strenge Wahrhaftigkeit war der Grundzug seines edlen Charakters. Ein warm empfundener Nachruf, der auch der rein menschlichen Seite in Irmisch’s Lebensbild volle Rechnung trägt und auch seiner Thätigkeit als Lehrer ausführlicher gedenkt, findet sich, verfaßt vom Gymnasialdirector Dr. W. Kieser, im Programm des fürstlich schwarzburgischen Gymnasiums zu Sondershausen vom J. 1880.
- Ueber Irmisch’s Publicationen vgl. Pritzel, Thesaurus lit. bot., 1871, S. 158.