ADB:Jakob II.

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Artikel „Jakob II.“ von Bernhard Endrulat in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 548–549, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jakob_II.&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 13:08 Uhr UTC)
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Jacob II., Kurfürst von Trier, 1503–11, Markgraf von Baden, wurde als Propst zu St. Paulin bei Trier und kaiserlicher Kammerrichter von seinem Großoheim, dem Erzbischof Johann II. von Trier, unterm 16. Jan. 1500 als Coadjutor angenommen, obwol ein Theil des Domcapitels dieser Wahl abgeneigt war. Nachdem der Papst aber den Coadjutor bestätigt und ihm unter dem 11. September den Gebrauch des Palliums gestattet hatte, konnte dieser dem Domcapitel am 23. Dezember desselben Jahres den Eid leisten. Erzbischof Johann II. starb am 9. Februar 1503 zu Ehrenbreitstein, nachdem er durch ein Schreiben vom 21. Januar seine Burggrafen, Amtleute und andere Bedienstete davon in Kenntniß gesetzt, daß J. von Baden vom Papste zu seinem Nachfolger bestimmt, von der Mehrzahl des Domcapitels als solcher anerkannt und von den Landständen angenommen sei. Gegen eine Partei, welche den Pfalzgrafen Georg, Dompropsten zu Mainz, zum Erzbischofe wünschte, wurde [549] J. am 5. März 1503 gewählt. Er leistete den vom Papste Julius II. vorgeschriebenen Eid am 2. April 1505 und empfing von Kaiser Maximilian auf dem Reichstage zu Hagenau am 9. April die Belehnung. Unter dem 11. November 1503 hatte J. mit den übrigen drei rheinischen Kurfürsten einen Verein zur Beschützung des Handels auf dem Rheine, namentlich zur Verhütung der Errichtung neuer Zollstätten geschlossen. Im Juli 1505 nahm er an dem zu Köln gehaltenen Reichstage Theil, auf welchem die Streitigkeiten wegen des Herzogthums Baiern geschlichtet, die Wiederherstellung des Reichskammergerichts berathen und der zu Worms abgeschlossene Landfriede erneuert wurden. Seine Streitigkeiten mit der Stadt Trier über Münzangelegenheiten legte er durch zwei im J. 1506 geschlossene Verträge bei. Zu Anfang des J. 1511 begab er sich auf Ersuchen des Kaisers nach Köln, um in dem zwischen dem Rathe und der Bürgerschaft dieser Stadt ausgebrochenen Zwiste zu vermitteln, erkrankte aber hierselbst und starb am 27. April genannten Jahres. Nach einer unverbürgten Sage wäre Jacobs Tod die Folge von Mißhandlungen von Seiten ein Koblenzer Kürschnermeisters gewesen, mit dessen Tochter er in einem Liebesverhältnisse gestanden haben soll.

Gesta Trevirorum ed. Wyttenbach et Müller, vol. II, cap. 282, Aug. Trevir. 1838. – Leonardy, Geschichte des trierischen Landes und Volkes, Trier und Saarlouis 1870.