ADB:Jenichen, Balthasar
Andresen glaubt, daß er aus der Schule des Virgil Solis, dessen Bildniß er gestochen, hervorgegangen sei. Im Jahr 1587 war er noch am Leben, da er damals dem Nürnberger Rathe eine Quittung für Druckerarbeiten ausstellte; vor 1621 jedoch muß er gestorben sein, da der Senator Paul Behaim von Jenichen’s Wittwe kaufte „allerlei gestochene Kupfer (d. h. Kupferplatten), haben gewogen 1 Ctr. 20 Pfd. umb 50 Fl. kumbt das Pfundt umb 25 kr.“ Höchst wahrscheinlich war er schon geraume Zeit todt, da kein Datum auf seinen Blättern über 1580 hinausgeht, oder er müßte zuletzt dem Stechen so ziemlich entsagt und bloß seine Kupferdruckerei noch gepflegt haben. Jenichen’s Kupfer sind theils gestochen, theils radirt; es sind zumeist Copien oder doch mehr oder weniger freie Entlehnungen. Als Künstler war er überaus schwach, nur durch kulturhistorische Beziehungen kann er hie und da ein Interesse erwecken. Andresen beschreibt in seinem deutschen Peintre-Graveur Bd. 2, 291 Nummern, worunter 77 Porträts, die jedoch nicht nach der Natur aufgenommen sind.
Jenichen: Balthasar J., Zeichner, Kupferstecher und Kupferdrucker zu Nürnberg um 1560–1590.