Zum Inhalt springen

ADB:Jensen, Hans Nicolai Andreas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Jensen, Hans Nicolai Andreas“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 775–776, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jensen,_Hans_Nicolai_Andreas&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 03:57 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Jensen, Adolf
Band 13 (1881), S. 775–776 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hans Nicolai Andreas Jensen in der Wikipedia
Hans Nicolai Andreas Jensen in Wikidata
GND-Nummer 117104280
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|13|775|776|Jensen, Hans Nicolai Andreas|Carsten Erich Carstens|ADB:Jensen, Hans Nicolai Andreas}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117104280}}    

Jensen: Hans Nicolai Andreas J., Prediger und Geschichtsforscher. Er war am 24. April 1802 in der Stadt Flensburg geboren, widmete sich dem theologischen Studium auf der Universität Kiel von 1822–26 und bestand das theologische Amtsexamen rühmlich. 1829 ward er Pfarrgehülfe in Steinberg in Angeln, 1831 Hauptpastor in Gelting, 1845 Pastor in Boren, wo er an einem Nervenfieber schon am 7. Mai 1850 starb. Von Jugend her hatte er besonderes Interesse an historischen und archäologischen Studien. Als Gymnasiast durchstreifte er in den Schulferien die Provinz und zeichnete sich die Kirchen ab. Zum theologischen Examen lieferte er als Abhandlung den Versuch einer geschichtlichen Darstellung der Kirchenverfassung im Herzogthum Schleswig mit einer von ihm entworfenen Karte. Diese Abhandlung wurde in Falk’s staatsbürgerlichem Magazin 1827 Bd. VII gedruckt und machte ihn zuerst bekannt. Er war ein überaus fleißiger Sammler und Arbeiter auf dem Gebiet der engeren Heimathskunde. 1840–42 erschien sein „Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig“, 4 Bde., ein in seiner Art ausgezeichnetes Werk, voll werthvoller historischer Notizen. Die philosophische Facultät der Kieler Universität creirte ihn in Anerkennung der dadurch erworbenen Verdienste 1840 zum Dr. phil. honoris causa. Er setzte diese historischen und topographischen Studien bis an sein Ende eifrigst fort. Es erschien ferner von ihm: „Angeln, zunächst für die Angler historisch beschrieben“, 1844, gleichfalls eine vortreffliche Monographie. [776] Zahlreiche, die specielle Vaterlandskunde betreffende Aufsätze und Abhandlungen von ihm enthalten die Zeitschriften: Neues staatsbürgerliches Magazin, Archiv für Staats- und Kirchengeschichte der Herzogthümer Schleswig und Holstein und deren Fortsetzung die Nordalbingischen Studien, H. Biernatzki’s Landesberichte und Volksbuch. Wir nennen unter Anderem: „Die Geschichte des Kirchspiels Gelting“, auch separat gedruckt; „Beiträge zur Adelsgeschichte: Die Familie Rumohr“ etc. Sein Hauptwerk sollte sein die schleswig-holsteinische Kirchengeschichte. Nicht unbedeutende Vorarbeiten hatte er dafür gemacht, als der Tod ihn unerwartet in der Blüthe der Jahre überraschte. Seine hinterlassenen Manuscripte wurden von der Kieler Universitätsbibliothek angekauft. Aus diesen oder mit Zugrundelegung dieser hat sein Freund, der Geheime Justizrath Dr. Michelsen († 11. Februar 1881), freilich nicht ohne starkes Zuthun von Eigenem die schleswig-holsteinische Kirchengeschichte bearbeitet, die in 4 Bänden 1873–1879 erschienen ist. Unter den anderen Manuscripten, die Ratjen, Handschriftenkunde, Bd. II und III verzeichnet, sind zu bemerken: Nachrichten über schleswig-holsteinische Prediger, historische Nachrichten von adlichen Gütern in Angeln; Schleswig-holsteinische Adelshistorie; Beschreibung des Herzogthums Schleswig; Antiquarische Collectaneen; Umschau auf dem Gebiet der Kirche zu einer dereinstigen erneuerten schleswig-holsteinischen Kirchenordnung; Anfänge eines Diplomatarium Angel.. u. s. w. – J. verwaltete dabei zugleich mit Liebe und Interesse sein geistliches Amt. Er lieferte theologische Beiträge zum Flensburger Religionsblatt und zum schleswig-holsteinischen Kirchen- und Schulblatt.

Lübker-Schröder und Alberti, Schriftstellerlexikon s. v.