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ADB:Jode, de

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Artikel „Jode, de“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 106, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jode,_de&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 11:50 Uhr UTC)
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Jode: de J., Künstlerfamilie zu Antwerpen. Gerrit (Gerhard) de J. sen., stammte aus Nimwegen und ließ sich in Antwerpen nieder, geb. 1521, † 1591. Er ist das Haupt der Künstlerfamilie. Früher bei Karl V. bedienstet, verließ er diesen Dienst, um Künstler (d. h. Stecher) zu werden. Er arbeitete in der Weise des C. Cort und es dürfte ihm manches Blatt gehören, das seinem gleichnamigen Sohne zugeschrieben wird. Er war auch Verleger und gab als solcher Blätter nach Vredeman de Vrieß heraus. – Gerrit de J. jun., des Vorigen Sohn und Schüler, geb. 1541, † 1599. Er gab 1585 ein Werk mit Bildnissen der Päpste in 29 Blättern heraus. Zu seinen Hauptwerken wird die große Kreuzigung nach Michel Angelo, der römische Triumph nach Heemskerk, der heilige Hieronym nach Tizian gerechnet. Auch Werke mit Emblemen nach M. de Vos und de Weert sind bei ihm erschienen. Sein Vater wird an manchem dieser Blätter auch Antheil haben. – Pieter de J. sen., Sohn des Vorigen, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Antwerpen 1570, † ebenda am 9. August 1634. Als Künstler steht er weit über seinem Vater; er wurde auch nicht von diesem, sondern von H. Goltzius in der Kunst unterwiesen. Darauf besuchte er Italien, wo er Verschiedenes nach Künstlern dieses Landes stach. Namentlich dürften zwölf Blätter nach Fr. Vanni aus dem Leben der heiligen Katharina von Siena und die Vermählung der heiligen Katharina nach Tizian in Italien entstanden sein. Zurückgekehrt im J. 1601 war er für Rubens und van Dyck beschäftigt, nach ersterem stach er Christum, der dem Petrus die Schlüssel des Himmelreichs übergiebt. In van Dyck’s Iconographie wird ihm das Bildniß des Tilly zugeschrieben. Uebrigens ist eine Scheidung seiner Blätter von jenen seines gleichnamigen Sohnes sehr schwer, wenn der Beisatz junior beim Namen fehlt. Sein umfangreichstes Werk ist „Das jüngste Gericht“ nach J. Cousin’s Bild zu Vincennes, aus zwölf Blättern zusammengesetzt. – Pieter de J. jun., gleichfalls Zeichner und tüchtiger Kupferstecher, Sohn des Vorigen, geb. zu Antwerpen 1606. Das Todesjahr ist unbekannt; er arbeitete in Brüssel noch 1667. In der Kunst wurde er von seinem Vater unterwiesen. Zu seinen besten Arbeiten gehören die großen Stiche nach Rubens („Heimsuchung“, „Geburt der Venus“, „Die drei Grazien“), nach Jordaens („Anbetung der Hirten“, „Heiliger Martin“ und „Der Narr mit der Eule“), nach G. Seghers („Franziscus und Clara bei der Krippe in Bethlehem“, „Christus bei Nicodemus“) und nach van Dyck („Jesuskind, die Schlange tretend“, „Verzückung des heiligen Franz“, „Rinaldo und Armida“, „Philipp II. zu Pferd“), zu dessen Iconographie er fünf Stiche lieferte. Er hatte auch einen Verlag, aus dem jedoch viel Mittelmäßiges hervorging. – Arnold de J., des Vorigen Sohn, geb. zu Antwerpen 1636. Er arbeitete eine Zeit lang in England, wo er mehrere Blätter nach van Dyck stach. Die Zeit seines dortigen Aufenthaltes wird auf einem Blatte, welches das Christkind mit dem kleinen Johannes darstellt und worauf sich die Bezeichnung findet: Londini tempore incendii maximi (1666) näher bezeichnet.

Immerzeel. Basan. Kramm.