Zum Inhalt springen

ADB:Johann Ernst (Herzog von Sachsen-Coburg)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg“ von August Beck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 369, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Johann_Ernst_(Herzog_von_Sachsen-Coburg)&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 15:57 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 14 (1881), S. 369 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Ernst (Sachsen-Coburg) in der Wikipedia
Johann Ernst in Wikidata
GND-Nummer 120532549
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|14|369|369|Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg|August Beck|ADB:Johann Ernst (Herzog von Sachsen-Coburg)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=120532549}}    

Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Coburg, geb. 10. Mai 1521 zu Coburg, gest. daselbst 6. Febr. 1553, war der älteste Sohn Kurfürst Johanns des Beständigen und seiner zweiten Gemahlin Margaretha, einer Tochter des Fürsten Waldemar IV. von Anhalt. Schon im ersten Lebensjahre verlor er seine Mutter (9. Oct. 1521). Im J. 1528 wurde Spalatin sein Lehrer. Nach dem Tode seines Vaters (1532) kam er unter die Vormundschaft seines Stiefbruders, des Kurfürsten Johann Friedrich I. Als er im J. 1539 mündig wurde, regierte er mit seinem Halbbruder gemeinschaftlich, bis am 17. Nov. 1541 zu Torgau unter Vermittlung des Fürsten Wolfgang von Anhalt eine Landestheilung zu Stande kam, in welcher J. E. die fränkischen Besitzungen oder die Pflege Coburg mit allen Regalien und Nutzungen, jedoch mit einigen Beschränkungen, zugetheilt bekam. Dadurch erhielt er die Städte und Aemter Coburg, Königsberg und Neustadt an der Haide, Sonneberg, Neuhaus, Rodach, Hildburghausen, Heldburg, Eisfeld, Veilsdorf, Schalkau und Ummerstadt. Außerdem erhielt J. E. von seinem Bruder 12000 Gulden Baugelder und jährlich 14000 Gulden zugesichert. Da er die Wohnung auf der Veste unbequem fand, begann er schon im J. 1542 den Bau der Ehrenburg, welche im J. 1549 vollendet wurde. Da er mit zu den Schmalkaldener Bundesfürsten gehörte, so verlor er nach der unglücklichen Schlacht bei Mühlberg (24. April 1547) nicht nur Stadt und Amt Königsberg, welche Kaiser Karl V. dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg zum Ersatze aufgewendeter Kriegskosten schenkte, sondern auch 7000 Gulden von ihm zugesicherten Jahrgeldern. Königsberg wurde später (1569) von Herzog Johann Wilhelm wieder eingelöst. – Ein Verdienst erwarb sich J. E. durch die Aufnahme des Goldbergwerkes zu Steinheit, welches gleich anfänglich einen reichen Ertrag lieferte. Kurz vor seinem Tode hatte J. E. noch die Freude, seinen aus der kaiserlichen Gefangenschaft zurückkehrenden Halbbruder festlich empfangen zu können (7. Sept. 1552). Wenige Monate darauf starb er (6. Febr. 1553). Er hatte sich mit Katharina, einer Tochter Herzog Philipps von Braunschweig-Grubenhagen (12. Febr. 1542) vermählt. Die Ehe blieb kinderlos; die Wittwe aber vermählte sich später (1559) mit Graf Philipp von Schwarzburg. Sie starb am 24. Febr. 1581 als Wittwe.

v. Schultes, Sachsen-Coburg-Saalfeld’sche Landesgeschichte. Cob. 1818. 4°. Abth. I. 37.