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ADB:Johann Wilhelm (Herzog von Sachsen-Altenburg)

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Artikel „Johann Wilhelm (Herzog von Sachsen-Altenburg)“ von Franz Eduard Pasch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 368, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Johann_Wilhelm_(Herzog_von_Sachsen-Altenburg)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 21:38 Uhr UTC)
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Johann Wilhelm, Herzog zu Sachsen-(Altenburg), Jülich, Cleve, Berg etc., geb. den 13. April 1600 zu Torgau, wo sein Vater gerade als Vormund des jungen Kurfürsten Christian II. von Sachsen lebte, als dritter Sohn Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar und dessen zweiter Gemahlin, Anna Maria. Als sein Vater gestorben, 1602, kam er mit seinen drei Brüdern – zwei älteren, dem nachmals regierenden Herzog Johann Philipp und dem Herzog Friedrich, der 1625 als dänischer Oberst im Treffen von Salsen umgekommen, und einem jüngeren, dem später regierenden Herzog Friedrich Wilhelm II. – unter Vormundschaft, zuerst seines Oheims, des Herzogs Johann von Weimar, und des Kurfürsten Christian II. von Sachsen, dann, als ersterer gestorben, 1605, des letzteren allein, und als auch dieser todt, 1611, des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen. 1603 ist er, in Folge eines Theilungsvertrags mit Johann von Weimar, mit den Seinen nach Altenburg, als neuer Residenz, übergesiedelt. Hier wurde er, unter Aufsicht der Mutter, bis diese 1612, weil schwermüthig geworden, nach Dornburg zog, mit den Geschwistern trefflich erzogen von Caspar Facius. 1612 besuchte er mit seinen Brüdern die Universität Leipzig und 1615, mit Friedrich Wilhelm, das Stift Tübingen. Als, 1618, Johann Philipp mündig gesprochen, überließen ihm die Brüder gegen ein jährliches Leibgedinge – zuerst auf ein paar Jahre, dann, 1624, durch förmlichen Vertrag, dauernd – die Regierung. Nun ging J. W. zu weiterer Ausbildung, namentlich in der Kriegskunst, mehrmals mit Friedrich Wilhelm auf Reisen: zuerst, 1620–22, über Venedig, Verona, Florenz, Siena, Rom, wieder Siena, „wo fleißige Uebungen im Sprechen“ etc., Neapel, Sicilien nach Malta; dann, 1624–26, über Holland, wo sie als Zuschauer der Belagerung von Breda beiwohnen und die wichtigsten Festungen und Seehäfen besehen, auch „die Kriegsmanier und die Fortification beobachten“, nach England und über Holland, wo sie den Winter über in Brüssel blieben, zurück nach Paris; endlich, 1627, nach Wien und Ungarn. Da ward aber das Restitutionsedict in Deutschland erlassen, und nun, von 1631 an, nahm auch Herzog J. W. am Kriege Theil, in kursächsischen Diensten, als Oberst eines Regiments Kürassiere. Als solcher fochte er, wieder mit Friedrich Wilhelm, der unter ihm eine Compagnie commandirte, „außerordentlich tapfer“ in der Schlacht bei Leipzig und „wagte das äußerste“; er drang hierauf in Böhmen ein, verjagte, zurückgekehrt, die Kroaten aus dem Voigtlande und aus der Lausitz und ging mit der kursächsischen Armee nach Schlesien. Aber hier ward seinem jungen Leben ein Ziel gesetzt. Im Feldlager vor Brieg erkrankt, starb er an einem hitzigen Fieber den 2. September 1632. Begraben ward er, den 28. März 1633, in der Sophienkirche zu Dresden.

Litteratur, wie bei Johann Philipp.