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ADB:Johann Ernst (Herzog von Sachsen-Eisenach)

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Artikel „Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Eisenach“ von August Beck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 364–365, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Johann_Ernst_(Herzog_von_Sachsen-Eisenach)&oldid=- (Version vom 16. Dezember 2024, 13:30 Uhr UTC)
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Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Eisenach, geb. am 9. Juli 1566 auf dem Grimmenstein zu Gotha, † am 23. Oct. 1638 zu Eisenach. Er war der jüngste Sohn Herzogs Johann Friedrich des Mittleren und seiner zweiten Gemahlin Elisabeth. Mit seinem Bruder Johann Casimir (von Sachsen-Coburg, s. d. Art.) vortrefflich erzogen, studirte er seit 1578 in Leipzig und ging 1581 nach Coburg. Hier kam mit dem Bruder am 25. Juli 1590 eine Mutschierung zu Stande, durch welche J. E. demselben auf fünf Jahre die Regierung überließ gegen Einräumung einiger Aemter zu seinem Unterhalte. In Marksuhl, wo er seine Residenz anfangs aufschlug, baute er schon 1588 ein Schloß; nachdem aber am 4. Dec. 1596 eine Erbtheilung mit seinem Bruder stattgefunden hatte, bewohnte er den Landgrafenhof in Eisenach. J. E. erhielt durch diese Erbtheilung Eisenach, Kreuzburg, Marksuhl, Volkenroda, Gerstungen, das halbe Amt Breitenbach, Krainberg, Salzungen, Allendorf, Lichtenberg, Ostheim und das halbe Amt Allstedt. In Eisenach baute er hinter der Georgenkirche ein schönes Schloß (1597) und in Marksuhl ein Jagdzeughaus (1613). – Seine Vermählung mit der Gräfin Elisabeth von Mansfeld hielt er am 23. Nov. 1591 zu Neustadt, sie starb aber schon am 8. April 1596 im Kindbette mit ihrem neugeborenen Prinzen Johann Friedrich. Am 15. Mai 1598 vermählte sich der Herzog zum zweiten Male mit der Prinzessin Christine, einer Tochter des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Kassel. Die Ehe war eine glückliche, doch unfruchtbar. In Eisenach gründete er eine eigene Landesregierung und ein Consistorium (15. Mai 1598) und besetzte sie mit geeigneten und gelehrten Personen. Als sein Bruder Johann Casimir ohne Erben starb (1633), vereinigte er dessen Länder mit den seinigen, behielt aber seine Residenz in Eisenach. Vor den schrecklichen Kriegsdrangsalen der damaligen Zeit konnte er seine Unterthanen nicht schützen, und als er zur Erleichterung der Lasten dem Prager Frieden beigetreten war (1635), wurde es statt besser noch schlimmer. Auf eine Münze, die er prägen ließ, wurde der Spruch gesetzt: „Gott bessere die Zeit und Leut“. Seine Friedensliebe beweist die Aufschrift: „Friede ernährt, Unfriede verzehrt“, die auf allen Thalern und Halbthalern steht. [365] Mit seinem Tode starb die Linie Johann Friedrichs des Mittleren aus und seine Länder fielen an die altenburgische und weimarische Linie, von welchen nach einem eventuellen Vergleiche vom J. 1635 jene zwei Sechstel, diese vier Sechstel erhalten sollte.

Aug. Beck, Geschichte des gothaischen Landes, Gotha 1868, I, 303.