Zum Inhalt springen

ADB:Johann III. (Burggraf von Nürnberg)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Johann III., Burggraf von Nürnberg“ von Theodor Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 275, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Johann_III._(Burggraf_von_N%C3%BCrnberg)&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 03:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Johann (Verweisung)
Band 14 (1881), S. 275 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann III. (Nürnberg) in der Wikipedia
Johann III. in Wikidata
GND-Nummer 12896359X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|14|275|275|Johann III., Burggraf von Nürnberg|Theodor Hirsch|ADB:Johann III. (Burggraf von Nürnberg)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=12896359X}}    

Johann III., Burggraf von Nürnberg, geb. c. 1368, † am 11. Juni 1420, Sohn des Burggrafen Friedrich V. (s. Bd. 7, S. 573 ff.) und der Markgräfin Elisabeth von Meißen. Schon als Knabe (29. Decbr. 1375) der damals zweijährigen Tochter Kaiser Karls IV., Margaretha verlobt, wurde er durch diese seine nachmalige Gemahlin in seiner Lebensthätigkeit mit der luxemburgischen Familie in enge Beziehung gebracht. Er ist schon 1390 König Wenzels vertrauter Rath und begleitet 1396 König Sigismund in den Türkenkrieg, wo er denselben nach der unglücklichen Schlacht bei Nicopolis, indem er ihn in Verbindung mit dem Grafen Hermann von Cilly in ein Schiff auf die Donau brachte, vor Gefangenschaft bewahrte. Auch als dem Burggrafen nach dem Tode seines Vaters (21. Jan. 1398) die obergebirgische fränkische Landschaft mit der Plassenburg als Erbe zugefallen war, verlor er viele Jahre neben der Regierung seines Landes die Interessen König Wenzels nicht aus den Augen und bemühte sich, indem er den schlaffen Fürsten zu größerer Energie, insbesondere zu ernster Betheiligung an den deutschen Angelegenheiten antrieb, die drohende Katastrophe abzuwenden. Auch als diese Bemühungen fruchtlos blieben und die deutschen Fürsten am 20. August 1400 zur Absetzung Wenzels schritten, sah zwar J. sich genöthigt, um nicht seiner Lehen verlustig zu gehen, dem König Ruprecht, der ebenfalls sein Schwager war, am 18. Septbr. 1401 zu huldigen, ohne jedoch seine Verbindung mit Wenzel zu lösen, was ihm um so leichter wurde, da seit 1404 zwischen beiden Gegenkönigen bis zu Ruprechts Tode (1410) stillschweigend ein Waffenstillstand herrschte. Erst als mit dem Tode seiner Gemahlin Margaretha am 2. Juni 1410 auch die verwandtschaftlichen Bande mit dem böhmischen Geschlechte zerrissen, sein jüngerer Bruder Friedrich VI. je mehr und mehr in die größeren Weltereignisse hineingezogen, häufig sein Stammland zu verlassen genöthigt war, beschränkte sich J. darauf, neben seinem eigenen Besitzthum auch das seines Bruders in seinen Schutz zu nehmen, und wurde dadurch bis an seinen Tod jenem eine starke Stütze.

Riedel, Gesch. des Preuß. Königshauses. I.