ADB:Köckeritz, Karl Leopold von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Köckeritz, Karl Leopold von“ von Ferdinand Freiherr von Meerheimb in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 416–417, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%B6ckeritz,_Karl_Leopold_von&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 10:21 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kock, Reimar
Band 16 (1882), S. 416–417 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl Leopold von Köckritz in der Wikipedia
Karl Leopold von Köckritz in Wikidata
GND-Nummer 116274875
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|416|417|Köckeritz, Karl Leopold von|Ferdinand Freiherr von Meerheimb|ADB:Köckeritz, Karl Leopold von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116274875}}    

Köckeritz: Karl Leopold v. K. aus der Neumark, trat 1762 als Junker in die preußische Armee, wurde 1770 Lieutenant im Gardegrenadierbataillon. 1794 in die Suite des Kronprinzen aufgenommen, wurde er 1797 zum Generaladjutanten Königs Friedrich Wilhelm III. ernannt. 1801 wurde er Chef des reitenden Feldjägercorps, welche Stellung als eine einträgliche Sinecure bezeichnet werden darf; 1803 wurde er Generalmajor. Er starb 1821 als Generallieutenant a. D. in Berlin. Der gutmüthige, beschränkte, indolente und ehrliche Mann, der sich durch tadellose, sehr straffe Toilette auszeichnete, und nie einen Widerspruch wagte, weil er keine eigene Meinung hatte, stand in Gunst bei Friedrich Wilhelm III., wol auch, weil der immer hülfbereite Mann gern die Gesuche Anderer unterstützte. Man hat ihm mit Unrecht eine Mitschuld an dem Schicksale Preußens zuschreiben wollen, der sehr korpulente und phlegmatische Mann war viel zu unbedeutend, um einen Einfluß in politischen oder militärischen [417] Dingen auszuüben. Wenige Tage nach der Katastrophe von Jena fand ein in sein Quartier tretender Offizier ihn vor einem enormen Puterbraten, ganz in den lange entbehrten Genuß vertieft. Er ist nie mehr als ein enger Paradesoldat gewesen, der seit 1794 dem praktischen Dienste ferne stand, und dessen Interesse sich auf Whistspielen, gute Küche, Taback und Hofklatschereien beschränkte. Die scharfe Beurtheilung, die K. in der Gallerie preußischer Charaktere erfahren, wurde Massenbach besonders übel genommen.