ADB:Kürenberg, der von
[412] seinem Namen überliefert sind, und halten dieselben für eine Sammlung volksthümlicher Liebeslieder von verschiedenen Verfassern, Männern und Frauen. Weder das eine, noch das andere kann als erwiesen erachtet werden. Fest steht jedenfalls, daß es einen Sänger K. gegeben hat, und aller Wahrscheinlichkeit nach gehört dieser zu dem österreichischen Geschlecht, das eine Stunde westlich von Linz beim Kloster Wilhering angesessen war. Ebenso herrscht darüber volle Uebereinstimmung, daß diese Lieder zu den schönsten und werthvollsten Resten der mittelhochdeutschen Lyrik gehören, und in ihrem frischen, natürlichen, lebenswarmen Ton die Anfänge einer deutschen Liebespoesie bezeichnen, welche außerhalb der Bahn des eigentlich höfischen Minnesanges liegt. Doch folgt daraus nicht, daß diese Poesie rein original war; und sie in eine frühere Zeit als in das siebente Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts zu setzen, hat man keinen Grund.
Kürenberg: von K., Liederdichter. Unter seinem Namen sind 15 Strophen überliefert, die zu wiederholten Malen der Gegenstand lebhafter Erörterung gewesen sind. Manche nehmen an, daß der Dichter auch der Verfasser des Nibelungenliedes sei, andere sprechen ihm selbst die Strophen ab, die unter