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ADB:Knobloch, Karl Gottfried von

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Artikel „Knobloch, Karl Gottfried von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 313, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Knobloch,_Karl_Gottfried_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:31 Uhr UTC)
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Knobloch: Karl Gottfried von K., preußischer Generalmajor, am 12. Octbr. 1697 zu Glittehnen in Ostpreußen geboren, machte als Junker im Infanterieregiment Anhalt-Zerbst 1715 die Belagerung von Stralsund mit, bewährte sich bei Werbegeschäften im Reich und in der Schweiz, focht in den beiden ersten schlesischen Kriegen und war bei Beginn des siebenjährigen Oberst. Als solcher führte er 1757 bei Großjägerndorf eine Brigade, diente 1758, zum Generalmajor befördert, unter dem Prinzen Heinrich in Sachsen, besetzte im Juni Freiberg und vertheidigte sich mit einem eigenen Corps erfolgreich gegen die Oesterreicher; im Februar 1759 nahm er Erfurt und drang bis Bamberg vor. Zur Armee des Königs herangezogen, ward er bei Kunersdorf, wo er eine Brigade commandirte, schwer verwundet. Zu seiner Herstellung nach Berlin gegangen, erwarb er sich nebst dem gleichfalls blessirten Seydlitz, im folgenden Jahre um die Vertheidigung dieser Stadt gegen die Russen unter Todleben neue Verdienste. 1761 zur Armee des Königs in Schlesien zurückgekehrt, erhielt er den Befehl eines Corps, welches bestimmt war, Oesterreicher wie Russen von Breslau fern zu halten und stand dann im Lager von Bunzelwitz. Nach Aufhebung desselben gehörte er zu dem Corps, welches unter Platen durch das Posen’sche nach Pommern ging und dann in der letzteren Provinz verblieb. Dasselbe wurde bald zur Deckung von Kolberg gegen die Angriffe der Russen verwandt. K. commandirte auf dem linken Ufer der Persante. Den 19. Octbr. wurde er, nachdem Platen eine andere Aufgabe erhalten hatte, vom Oberbefehlshaber, Prinz Eugen von Württemberg, nach Treptow entsandt, um die dort befindliche gefährdete Garnison sammt den Vorräthen heranzuziehen, ward aber dort vom General Graf Rumjänzow eingeschlossen und mußte am 25. desselben Monats, nachdem das letzte Brod verzehrt, die letzte Patrone verschossen war, capituliren und gerieth in russische Kriegsgefangenschaft, aus welcher ihn der am 5. Mai 1762 zwischen Rußland und Preußen in St. Petersburg geschlossene Friede befreite. Nachdem ihm gelungen war, sich von der ihm seitens des Prinzen Eugen beigemessenen Schuld an seiner Gefangennahme zu reinigen, wurde er von neuem bei der Armee des Königs in Schlesien verwandt, am 14. October 1762 aber zum Commandanten von Schweidnitz ernannt, in welcher Stellung er am 25. März 1764 in Folge eines Sturzes mit dem Pferde starb.

Pauli, Leben großer Helden, 2. Auflage, Halle 1759, II, 195; Marschall v. Sulicki, Der siebenjährige Krieg in Pommern, Berlin 1867, 456 ff.