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ADB:Koch, Georg Aenotheus

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Artikel „Koch, Georg Aenotheus“ von Heinrich Julius Kämmel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 378–379, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Koch,_Georg_Aenotheus&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 11:36 Uhr UTC)
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Koch: Georg Aenotheus K., Schulmann und Philolog, geb. den 15. November 1802 zu Drebach im sächsischen Erzgebirge, † den 9. Juli 1879 in Leipzig. Einer Pfarrerfamilie entsprossen, erhielt er die erste Vorbildung im Vaterhause, die weitere auf dem Lyceum zu Chemnitz. In Leipzig studirte er zuerst Theologie, ging dann aber zur Philologie über und nahm lebhaften Antheil an den Uebungen des von Chr. D. Beck und Gottfr. Hermann geleiteten Seminars. Nachdem er im Februar 1825 die philologische Doctorwürde erlangt hatte, begann er zunächst eine rege schriftstellerische Thätigkeit, die er beharrlich fortsetzte, als er gegen Ende des Jahres 1831 als Lehrer in die Thomasschule der Universitätsstadt eingetreten war. Er ist in dieser Anstalt langsam aufgestiegen und endlich 1862 Conrector derselben geworden. Zu Michaelis 1867 trat er in den Ruhestand, dessen er noch zwölf Jahre sich erfreuen konnte. Als Schriftsteller besorgte er Neudrucke des Atticisten Moeris nach der Aussgabe von Pierson (1830) und des Platonischen Lexicon von Timaeus nach Ruhnken (1833), denen er selbständig einen Appendix observationum hinzufügte. In ähnlicher Weise besorgte er einen Wiederabdruck der Metamorphosen des Antoninus Liberalis (1832). Auch bei dem neuen Abdruck von Ruhnken’s Ausgabe der Opera Mureti, den Frotscher unternommen hatte, war er thätig (für die Variae Lectiones 1841). Von anderem Charakter waren die Schulausgaben von Lucians „Charon“ (1839) und den „Todtengesprächen“ (1842); sie hatten apologetischen Zweck und sollten den Bedürfnissen der Schüler und Lehrer zugleich entsprechen, was die Erläuterungen vielleicht einen zu starken Umfang hat gewinnen lassen. Für den Schulgebrauch waren auch zahlreiche Textausgaben griechischer und römischer Schriftsteller berechnet, die in 18 Bändchen bei Ph. Reclam jun. in Leipzig erschienen; ebenso ein lateinisch-deutsches Handwörterbuch, das zuerst 1834 gedruckt wurde und drei Auflagen erlebte. Für B. Tauchnitz hat er später (1858) den „Cornelius Nepos“ (cum prolegomenis et adnotatione critica) bearbeitet. Für die Hahn’sche Hofbuchhandlung endlich besorgte er 1852 eine Revision der Billerbeck’schen Ausgabe des Laelius von Cicero und 1854 und 1857 der Tusculanen [379] (2 Hefte), denen bereits 1849 eine Virgilausgabe (in 6 Heften) vorausgegangen war. Nicht unverdienstlich waren seine Wörterbücher zu Xenophon’s Memorabilien, zu Virgil, zu Horaz, zu Cornelius Nepos, zu Vellejus. Auch eine neue Bearbeitung des Gradus ad Parnassum hat er geliefert. Eine seiner letzten wissenschaftlichen Arbeiten waren die „Quaestiones Vellejanae“, die er 1866 als Programm der Thomasschule drucken ließ. Ein sehr nützliches Unternehmen war das „Deutsch-lateinische vergleichende Wörterbuch der alten, mittleren und neueren Geographie“ (1835). Einen besonderen Eifer hat er längere Zeit darauf verwendet, die Schulen des jungen hellenischen Königreichs mit Büchern auszustatten. Er ist dafür von König Otto mit dem Ritterkreuze des Erlöserordens ausgezeichnet worden.

S. die Programme der Thomasschule aus den Jahren 1868 und 1880 von Eckstein, vor dessen Eintritt in das Rectorat er eine Zeitlang dieses Amt zu verwalten hatte.