ADB:Krause, Wilhelm

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Artikel „Krause, Wilhelm“ von Lionel von Donop in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 81–82, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krause,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 10:04 Uhr UTC)
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Krause: Wilhelm August Leopold Christian K., angesehener und einflußreicher Marinemaler, geb. in Dessau den 27. Februar 1803. Den ersten Unterricht im Zeichnen ertheilte ihm in seiner Vaterstadt der Kupferstecher Karl Wilhelm Kolbe, der sogenannte Eichen-Kolbe. Mit Unterstützung des Herzogs von Dessau begab er sich im J. 1821 nach Dresden, wo er angeblich um Friedrich’s künstlerische Anleitung bat. Durch Vermittlung seines Freundes Gärtner fand er im J. 1824 Aufnahme und Beschäftigung im Atelier von [82] Gropius in Berlin, der ihn in der Decorationsmalerei unterwies. Neben seinen malerischen Studien wirkte K. fünf Jahre lang als Sänger am Königstädtischen Theater daselbst. Seit 1827 als Gehülfe bei Wach thätig, machte er im folgenden Jahre ohne Vorstudien an der See die ersten Versuche in der Marinemalerei, deren günstiger Erfolg ihm in den Jahren 1830 und 1831 ergiebige Studienreisen nach der Insel Rügen und nach Norwegen gestatteten. Spätere Ausflüge nach Holland (1834), Belgien und der Normandie (1836) und endlich ans mittelländische Meer bildeten den Abschluß seiner Lehr- und Wanderjahre. Das Grundprinzip seines künstlerischen Schaffens, das in der Schilderung der See und ihres Lebens ein vorwiegend autodidactisches Bemühen kennzeichnet, ruht in der strengen Durchbildung der Form, die auch in der sorglichen Darstellung der Staffage zur Geltung kommt, in der Einfachheit und Correctheit des Vortrags, der bei lebendiger und poetischer Naturauffassung des Meisters die wechelsvollen Licht- und Lufterscheinungen, das Farbenspiel im Wasser in warmen, wenn auch häufig schwerfälligen Tönen wiedergibt, auf die effectvolleren Reize eines strahlenden Colorits dagegen Verzicht leistet. Die Vorzüge seiner Bilder lassen ihn als feinsinnigen Beobachter und als maßvollen Realisten von bleibender Bedeutung erscheinen. Seit 1832 Mitglied der Akademie und königlicher Professor zu Berlin, starb K. am 8. Januar 1864.

Vgl. Katalog der königl. Nationalgalerie zu Berlin von Dr. Max Jordan, 5. Aufl., 2. Theil, 1880. Mittler & Sohn. – Die Berliner Malerschule 1819–1879. Studien und Kritiken von Adolf Rosenberg. Berlin 1879.