Zum Inhalt springen

ADB:Krieg von Hochfelden, Georg Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Krieg von Hochfelden, Georg Heinrich“ von Friedrich von Weech in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 162–163, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krieg_von_Hochfelden,_Georg_Heinrich&oldid=- (Version vom 14. Dezember 2024, 04:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Kriegel, Albert
Band 17 (1883), S. 162–163 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Heinrich Krieg von Hochfelden in der Wikipedia
Georg Heinrich Krieg von Hochfelden in Wikidata
GND-Nummer 116536462
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|162|163|Krieg von Hochfelden, Georg Heinrich|Friedrich von Weech|ADB:Krieg von Hochfelden, Georg Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116536462}}    

Krieg: Georg Heinrich K. von Hochfelden, großherzoglich badischer Generalmajor, Militärschriftsteller, geb. zu Karlsruhe am 18. Februar 1798, † zu Baden-Baden am 11. Decbr. 1860. Nach Besuch des Lyceums zu Rastatt trat K., Sohn eines markgräfl. Hofrathes, 1815 als Volontär bei der Artillerie ein und machte die Blokade von Straßburg mit. 1817 Lieutenant geworden, wurde K., dessen Fähigkeiten und Kenntnisse den Vorgesetzten nicht entgingen, von da an fortdauernd zu besonderen Dienstleistungen befehligt. 1818 besuchte er die französische Artillerieschule in Metz, von 1819–22 war er zur Dienstleistung bei der Commission commandirt, welche der Bundestag zur Untersuchung der Frage der Befestigung des Oberrheins eingesetzt hatte, von 1823 bis 1826 war er dem badischen General v. Schäffer für die Geschäfte der Bundesmilitärcommission zugetheilt; 1826 wurde K. Adjutant des Markgrafen, nachmaligen Großherzogs Leopold, und blieb, bis zum Generalmajor avancirend, [163] in der persönlichen Vertrauensstellung bei diesem Fürsten. Daneben bekleidete er fast unausgesetzt das Amt eines badischen Militärbevollmächtigten am Bundestag bis zu seiner 1854 erfolgenden Pensionirung. In dieser Eigenschaft vertrat er mit Eifer, Geschick und Energie die Interessen seines Landesherrn und seines Heimathstaates am Sitz der deutschen Centralbehörde. Seine Stellungen gestatteten K., der eine ebenso gründliche, als vielseitige Bildung besaß, die eingehende Beschäftigung mit historischen Studien. Mit dem Archivdirector Mone in Karlsruhe befreundet und mit dem ausgezeichneten Geschichtsforscher J. Fr. Böhmer in Frankfurt in regem Verkehr, wandte er seine besondere Sorgfalt der Baugeschichte der mittelalterlichen Burgen zu. Wenn auch seine Forschungen durch die Manie Mone’s, in allen Burgen alte römische Castelle zu finden, nicht zu ihrem Vortheil beeinflußt waren, so sind sie doch durch die Genauigkeit seiner technischen Untersuchungen und den militärisch geschulten Blick, der die strategische Bedeutung dieser Bauten feststellte, verdienstlich. Auch standen K. durch die Munificenz des Großherzogs in einer Zeit, welche hinsichtlich der äußeren Ausstattung sehr kargte, Mittel zu Gebote, seine Arbeiten in würdigem Gewande, mit Illustrationen versehen, zu publiciren. Er gab die Geschichte der Grafen von Eberstein (der archivalische Theil von Archivrath Dambacher bearbeitet), 1836, ein Buch über die Veste Zwingenberg am Neckar, 1843, und eine Beschreibung der beiden Schlösser zu Baden, 1851. Auf seinen Antrieb und unter seiner Leitung wurden das Schloß Neu-Eberstein und das sog. Neue Schloß zu Baden stilgerecht restaurirt. Das letzte, was K. publicirte, war seine „Geschichte der Militär-Architektur von der Römerherrschaft bis zu den Kreuzzügen“, 1859. Krieg’s politischer Einfluß war bedeutend. Ein Gesinnungsgenosse des Frhrn. v. Blittersdorff und in kirchlichen Fragen von Mone inspirirt, machte er seinen Rath im Sinne einer streng conservativen, ja absolutistischen und den Ansprüchen der Curie günstigen Tendenz geltend. Nach dem Tode des Großherzogs Leopold zog er sich bald von seiner amtlichen Thätigkeit zurück und lebte fortan nur noch seinen gelehrten Studien.

Badischer Militär-Almanach, 1861, S. 107. – Badische Biographien, 1. 480, 481.