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ADB:Kromayer, Johann Abraham

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Artikel „Kromayer, Johann Abraham“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 181, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kromayer,_Johann_Abraham&oldid=- (Version vom 17. Dezember 2024, 18:28 Uhr UTC)
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Johann Abraham Kromayer in Wikidata
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Kromayer: Johann Abraham K., geb. 1665 zu Ohrdruff in Thüringen, studirte zu Jena, wo er die Schule von Danz durchmachte, ward dann in seinem Geburtsorte Diaconus und später Superintendent. Er starb am 19. April 1733 daselbst. (Hetzel, Geschichte der hebräischen Sprache und Litteratur, 1776, S. 293. Winer, Handbuch der theologischen Litteratur II, 627.) Er kann als Vorläufer von Albert Schultens bezeichnet werden, insofern er zuerst den Versuch machte das Arabische für das tiefere Verständniß der hebräischen Sprache zu verwenden in seiner Schrift: „Filia matri obstetricans hoc est de usu linguae arabicae in addiscenda ebraea et explicanda scriptura s. libelli duo“, Frankf. und Leipzig 1707, 4°. In dem ersten Buche setzte K. seine Theorie auseinander, im zweiten wandte er dieselbe an auf das Buch Hiob. – Er zeigte, daß das Arabische brauchbar sei, um ein im Hebräischen verloren gegangenes Wurzelwort wieder herzustellen, ferner um den Zusammenhang der Bedeutungen eines abgeleiteten Wortes mit der seines Stammwortes zu erkennen, um die Bedeutung seltener hebräischer Wörter festzustellen, um verloren gegangene Bedeutungen wieder aufzufinden und um ganze Redensarten und Redewendungen aufzuklären. Selbst für das Neue Testament, führte er aus, sei die Kenntniß des Arabischen von Nutzen. – Mochte K. nun auch in der Anwendung seiner Grundsätze oft fehlgreifen und zahlreiche falsche Identificationen vorbringen, der Versuch eine Methode zu begründen verdient um seiner selbst willen Anerkennung und Mißgriffe sind nicht verwunderlich bei einer Sache, welche so in den Anfängen lag. Er sah die Luft um sich her etwas zu sehr mit arabisch geschwängert, so daß er es zuletzt erblickte, wo es nicht im Geringsten zu finden war. So hielt er S. 68, 69 dafür, daß das Buch Hiob ursprünglich arabisch geschrieben und dann erst in das Hebräische übersetzt sei. S. 170 leitet er tehôm ab von arab. tahima = foetuit os, attonitus vir mit der Begründung, wir stutzen an großen Abgründen, aus deren einigen auch Gestank aufzusteigen pflegt. (Vgl. überhaupt Meyer, Gesch. der Schrifterkl. IV, 71, 72.) – Diestel, Geschichte des Alten Testaments 1869 hat sich Kromayer’s Bedeutung sehr wenig klar gemacht: S. 450 soll er keinen erheblichen Gewinn für tiefere Erkenntniß des Hebräischen gebracht haben, S. 454 dagegen den Bestrebungen von A. Schultens trefflich vorgearbeitet haben. Sonst s. Umbreit, Das Buch Hiob, 1832, Einl. S. LII.