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ADB:Danz, Johann Andreas

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Artikel „Danz, Johann Andreas“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 751, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Danz,_Johann_Andreas&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 17:30 Uhr UTC)
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Danz: Johann Andreas D., geb. am 1. Febr. 1654 in Sandhausen bei Gotha, vorgebildet auf dem Gymnasium zu Gotha, studirte zu Wittenberg bis 1676, hierauf begab er sich nach Hamburg, wo er bei Edzardi orientalische Sprachen trieb, 1680 habilitirte er sich in Jena, wo er nach einer gelehrten Reise durch Holland und England 1685 Professor der orientalischen Sprachen wurde. 1710 wurde er Doctor und Professor der Theologie und † 20. Decbr. 1727. Er suchte in die Behandlung der hebräischen Grammatik eine schulgerechte Systematik hineinzubringen. Durch einen der Sache fremdartigen philosophischen Schematismus erschwerte er aber unnütz das sprachliche Studium. Unter seinen grammatischen Schriften sind zu nennen: „Nucifrangibulum“, 1686, „Medakdek, litterator ebraeo-chaldaeus etc.“, 1696, die Syntax unter dem Titel: „Thurgeman s. interpres ebraeo-chaldaeus etc.“, 1696, öfter bearbeitet, z. B. „Compendium grammaticae hebraeae ad arctiores limites redactum“ von Zopf[WS 1] 1742, von Tympe 1755, von Zopf 1773. Eigenthümlich ist seine überaus künstliche, aber dem Geiste der Sprache fremde Lehre über den Vocalismus im Hebräischen (vgl. hierüber besonders Vater, Hebr. Sprachlehre, 1797. Vorrede S. 12 ff.). Er war auch Kenner anderer Dialekte, namentlich der rabbinischen, wie sein „Rabbinismus enucleatus“ (den ausführlichen Titel s. in Wolf, Biblioth. hebr. II, 591) bezeugt. – Das Syrische behandelte er in seinem „Aditus Syriae reclusus etc.“, 1689, öfter wieder aufgelegt. – Zur Kritik des Alten Testaments gehört sein der Vertheidigung des Kethib gewidmetes Werk: „Sinceritas scripturae V. T. praevalente Keri vacillans etc.“, 1713, wozu ein Nachtrag 1717 (s. hierüber Rosenmüller, Handbuch d. bibl. Kritik I. 604 f.). Dazu kommen zahlreiche Gelegenheitsschriften, deren Titel man bei Baur (in Ersch u. Gruber, Encykl. I, 23, S. 92) findet, einige Einzelheiten aus demselben s. bei Diestel, Gesch. des Alten Testaments S. 488, 498. – Ueber seinen Einfluß auf die Sprachbehandlung vgl. Gesenius, Gesch. der hebräischen Sprache, S. 123 ff.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Heinrich Zopf (1691–1774), Gymnasiumsdirektor und Prediger in Essen.