ADB:Lambacher, Philipp
Rudolphus Habsburgicus usus est, cum evectus ad culmen imperii ditiones austriacas ab Ottocaro rege Bohemiae, earum tum possessore, imperio vindicaret easque … 1282 filiis suis Alberto et Rudolpho in feudum concederet“ (4°, 1. Aufl. Wien, 2. Aufl. mit wenig verändertem Titel Leipzig 1754). Fachmännische Gegenbehauptungen und Zweifel veranlaßten L. zu einer 1755 erschienenen Rechtfertigungsschrift unter dem Titel „Zwei in den gelehrten Zeitungen von Leipzig (Mai 1755) und Göttingen (Gel. Anz. 1755, S. 474 bis 487) vorgekommene Nachrichten und Urtheile“. … 1758 folgte die „Dissertatio histor.-juridica de Imper. Alberti I. expeditione in Hollandiam suscepta anno 1300 ad tuenda jura imperii adversus Joannem de Avennis comitem Hannoviae“ (4°, Regensburg 1758) und 1759 „Beschreibung und Erklärung derer den 2. November 1759 in Wien auf dem alten Fleischmarkt ausgegrabenen römischen Särgen“ (4°, Wien), welche 1767 eine zweite Ausgabe erlebte. Sein Hauptwerk, noch jetzt von maßgebender Brauchbarkeit durch den reichhaltigen Urkundenanhang, ist die Geschichte der Jahre 1246–1282 unter dem Titel „Oesterreichisches Interregnum, oder Staatsgeschichte der Länder Oesterreich, Steier, Krain und der windischen Mark von dem Todesfalle Friedrich des Streitbaren … bis auf die Einsetzung des Hauses Habsburg“ (4°, Wien 1773).
Lambacher: Philipp L., geb. um 1700, † zu Wien am 10. November 1774, einer der gründlichsten Forscher in der Specialgeschichte und Rechtshistorie Oesterreichs, für welche er, früher Concipist des Wiener Magistrates, seit 1733 Stadtbibliothekar, insbesondere in den Jahren 1750–73 thätig blieb. Seine erste Publikation war rechtsgeschichtlicher Natur und zwar über den Schwabenspiegel (Wien 1739); zu den folgenden Arbeiten zählt eine bibliographische „Bibliotheca antiqua Vindobonensis civica P. I., libros theologicos complectens“ (4°, Viennae 1750); ihr folgte die seinen bibliothekarischen Standpunkt rechtfertigende Schrift „Leipziger Beurtheilung der Catalogi der Wienerischen alten Stadtbibliothek, sammt Antwort des Verfassers“ (4°, Wien 1751). Von den rechtshistorischen Untersuchungen erschien zunächst 1754: „Demonstratio juris seu tituli, quo Imper.