Zum Inhalt springen

ADB:Lampadius, Wilhelm August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lampadius, Wilhelm August“ von Albert Ladenburg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 578–579, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lampadius,_Wilhelm_August&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 17:13 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lampadius, Jakob
Nächster>>>
Lamparter, Gregor
Band 17 (1883), S. 578–579 (Quelle).
Wilhelm August Lampadius bei Wikisource
Wilhelm August Lampadius in der Wikipedia
Wilhelm August Lampadius in Wikidata
GND-Nummer 118726145
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|578|579|Lampadius, Wilhelm August|Albert Ladenburg|ADB:Lampadius, Wilhelm August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118726145}}    

Lampadius: Wilhelm August L., Chemiker und Metallurg, geb. am 8. August 1772 zu Hehlen, einem Dorfe im Herzogthum Braunschweig, † am 13. April 1842 in Freiberg in Sachsen. In Göttingen war er Pharmazeut und studirte Naturwissenschaften, dann machte er eine Reise mit dem Grafen Joachim v. Sternberg durch Rußland, wurde 1794 außerordentlicher und 1795 ordentlicher Professor der Chemie und Hüttenkunde an der Bergakademie zu Freiberg, wo er besonders für die wissenschaftliche Begründung der Metallurgie wirkte. L. kann als der Entdecker des Schwefelkohlenstoffs bezeichnet werden; wenigstens ist er der erste, der ihn im flüssigen Zustand unter Händen gehabt. Er gab ihm den Namen „Schwefelalkohol“, welcher noch jetzt gebräuchlich ist (alcool sulfuris). Ferner hat er im J. 1800, also vor Davy’s Entdeckung der Alkalienmetalle, Kohle auf Kali einwirken lassen und glaubte eine Reduction des Kali’s zu bemerken, ohne jedoch das Metall Kalium isoliren zu können. Er sprach aber die richtige Vermuthung aus, daß hierbei eine Desoxydation der Alkalien einträte. Auch über den Honigstein (mellitsaure Thonerde) stellte er Untersuchungen an. Er beobachtete, daß Blei sich in Säuren leichter löse, wenn es mit Zinn legirt sei, und erklärte damit die Schädlichkeit vieler Kochgeschirre. – L. veröffentlichte viele meteorologische und chemische Schriften, von denen wol die wichtigste sein „Handbuch der chemischen Analyse der Mineralkörper“ (1801, Nachtrag 1818) ist. Er gibt darin eine erschöpfende Zusammenstellung der besten, damals bekannten Methoden der quantitativen Analyse. Von den übrigen chemischen Schriften seien hier noch aufgeführt: „Kurze Darstellung der vorzüglichsten Theorien vom Feuer“ etc. (1792); „Beiträge zur Erweiterung der Chemie und deren Anwendung auf Hüttenkunde“ (1804); „Systematische chemische Darstellung der einfachen Naturkörper“ etc. (1806); „Grundriß der Elektrochemie“ (1817); „Neue Erfahrungen im Gebiete der Chemie und Hüttenkunde“ (Weimar, 2 Bde., 1816–1817); „Grundriß der technischen Chemie“ (1815); „Experimente der technischen Chemie“ (1815); „Handbuch der Hüttenkunde“ (4 Bde. 1801–10, neue Auflage 1817 [579] bis 1818, Supplemente dazu 1818–26); „Handwörterbuch der Hüttenkunde“ (1817); „Grundriß der allgemeinen Hüttenkunde“ (1827), mehrere kleinere Schriften, wie „Chemische Briefe für Frauenzimmer“, „Erfahrungen über Runkelrübenzucker“ etc. und viele Aufsätze in den Zeitschriften von Crell, Gilbert, Kastner, Erdmann u. a.

Poggendorff, Biogr. Wörterbuch; Kopp, Geschichte der Chemie; Gmelin, Geschichte der Chemie.