Zum Inhalt springen

ADB:Lecerf, Justus Amadeus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lecerf, Justus Amadeus“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 104–105, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lecerf,_Justus_Amadeus&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 04:30 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 18 (1883), S. 104–105 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Justus Amadeus Lecerf in der Wikipedia
Justus Amadeus Lecerf in Wikidata
GND-Nummer 116850434
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|18|104|105|Lecerf, Justus Amadeus|Moritz Fürstenau|ADB:Lecerf, Justus Amadeus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116850434}}    

Lecerf: Justus Amadeus L., bekannter Componist und Musiklehrer, geb. am 23. Juni 1789 zu Bosendorf bei Weißenfels, erhielt in Leipzig, wo seine Eltern bis 1810 wohnten, den ersten Musikunterricht, zuletzt vom Cantor der Thomasschule, August Eberhard Müller. Bereits während der Wintermonate 1803 und 1804 ließ er sich öffentlich durch den Vortrag Mozart’scher und Beethoven’scher Clavierconcerte hören. Nach vollendeten Rechtsstudien und Erlangung der Advocatur erwachte bei ihm die Neigung zur Musik immer stärker, so daß der Entschluß zur Reife kam, sich ganz und gar derselben zu widmen. Von 1815 an nahm er theoretischen Unterricht beim Cantor der Kreuzschule, Th. Weinlig in Dresden, später bei A. Reicha in Paris, der ihn dreiviertel Jahr lang an seinem contrapunktischen Unterricht im Conservatorium Theil nehmen ließ. Im Jahre 1817 bekleidete er die Stelle eines Gesang- und Clavierlehrers der Prinzessinnen von Carolath in Schlesien; 1820–1822 privatisirte er als Musiklehrer in Paris und ging hierauf Familienverhältnisse wegen nach Dresden. 1824 wurde er als städtischer Musikdirector nach Aachen berufen, wo er bis 1829 blieb, in welchem Jahre er sich in Berlin niederließ und daselbst bis 1843 als Gesanglehrer beim Cöllnischen Real-Gymnasium und an mehreren [105] Privat-Instituten wirkte. Familienverhältnisse veranlaßten ihn im J. 1843, sich abermals in Dresden niederzulassen, wo er Gesang- und Pianoforteunterricht ertheilte und am 28. März 1868 starb. Das von L. componirte Goethe’sche Singspiel „Jery und Bätely“, mit der von dem Dichter eigens für den Componisten hinzugefügten Schlußscene, kam 1846 im Dresdner Hoftheater zur Aufführung. Von seinen anderen Werken sind zu erwähnen: „Trauermotette auf den Tod Friedrich Wilhelm’s III.“ (Berlin, Trautwein), viele Lieder und Balladen, vier Hefte Gesänge und Gesangübungen für die Jugend (Trautwein), zwei Sonaten für Pianoforte u. s. w.