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ADB:Lengefeld, Christian August von

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Artikel „Lengefeld, Christian August von“ von Ernst Friedländer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 249–250, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lengefeld,_Christian_August_von&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 14:27 Uhr UTC)
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Lengefeld: Christian August v. L. ist am 11. Mai 1728 zu Laasen in Schwarzburg-Rudolstadt geboren. Sein Vater, Erbherr auf Laasen, Döhlen und Arnsbach, hieß August Alexander, seine Mutter Magdalene Friederike v. Dobeneck. Nachdem L. einige Jahre Page am Rudolstädtischen Hofe gewesen war, trat er in kursächsische Dienste und wurde Gefreiter-Korporal beim Prinz Xaver’schen Regiment, wo er durch fleißige Benutzung guten Unterrichts, der bei dem Regiment eingerichtet war, den Grund zu seiner Bildung legte. Nachdem er 1746 Fähnrich geworden, nahm er den Abschied und trat in schwarzburgische Dienste, wo er bei einem den Holländern in Sold überlassenen Regimente als Premier-Lieutenant angestellt wurde. Er marschirte nun mit nach den Niederlanden und vermehrte seine Kenntnisse durch den Dienst und die Berührung mit zahlreichen anderen Offizieren aus dem Reiche; Gelegenheit zur Auszeichnung durch kriegerische Thaten fand er jedoch nicht. Im J. 1749 in die Heimath, die ihm wenig bot, zurückgekehrt, erbat er Urlaub, um auf mehrjährigen Reisen [250] seinen Gesichtskreis zu erweitern. Unterdessen wurde er 1754 Kapitän. Im J. 1755 trat L. in württembergische Dienste und machte bei den Grenadieren den siebenjährigen Krieg mit und zwar unter dem Corps, welches mit den Franzosen focht. L. stand bei Schweidnitz, Breslau und Leuthen seinen späteren Waffenbrüdern als Feind gegenüber. 1758 wurde er Major und commandirte ein Grenadierbataillon bei der französischen Armee unter dem Herzog von Soubise. 1759 zur Leibgarde als Oberstlieutenant versetzt, blieb er, da dieser Truppentheil nicht im Felde stand, bei den ausgerückten Truppen und befehligte das 2. Bataillon des Regiments Prinz Louis unter dem Oberbefehl des Herzogs von Württemberg; demnächst nach dem für die Württemberger unglücklichen Treffen bei Fulda im J. 1760, wurde L. Commandeur sämmtlicher württembergischer Grenadiere und führte sie während des Feldzug dieses Jahres unter dem Herzog von Weimar, bis er 1761 Oberst und Commandeur eines neu errichteten Leib-Grenadierregiments wurde. Im J. 1765 nahm er den Abschied und trat im folgenden Jahre in preußische Dienste, wo er als Oberst und Commandeur des v. Rozière’schen Füsilierbataillons in Silberberg angestellt wurde. L. nahm 1770 Urlaub, um bei der russischen Armee zunächst unter Fürst Romanzow gegen die Türken zu kämpfen. Nachdem er hier mehreren Gefechten beigewohnt hatte und die Türken aus der Moldau verdrängt waren, machte er im Corps des Grafen Panin die Belagerung und Erstürmung von Bender mit. Ueber Siebenbürgen und Ungarn kehrte er im März 1771 nach Potsdam zurück, um dem König einen sehr beifällig aufgenommenen Bericht zu erstatten. In demselben Jahre noch wurde L. zum Generalmajor ernannt und blieb in der Umgebung des Königs. Durch Cabinetsordre vom 19. October 1772 erhielt er ein neu zu errichtendes Regiment, zu dessen Stiftungstag der 1. April 1773 und zu dessen Garnison Preußisch-Holland bestimmt wurde. Es hieß damals Füsilierregiment von Lengefeld Nr. 52 und ist das jetzige 1. westpreußische Grenadierregiment Nr. 6. Bei der Revue des Jahres 1774 erhielt L. den Orden pour le mérite. Während des baierischen Erbfolgekrieges stand L. mit seinem Regimente in Schlesien und hatte Gelegenheit, sich am 14. Januar 1779 bei Zuckmantel besonders auszuzeichnen. Im Mai 1782 wurde v. L. Generallieutenant, erhielt im Juli desselben Jahres den Schwarzen Adlerorden, am 5. April 1785 das v. Saldern’sche Regiment und ward zugleich Gouverneur von Magdeburg. v. L. endete daselbst sein wechselvolles Leben im Jahre 1789.

v. Conrady, Geschichte d. K. Preuß. 6. Infanterie-Regiments. Alt, Das K. Preuß. stehende Heer, I. (König), Biogr. Lexikon II, S. 385.