ADB:Linsingen, Friedrich Wilhelm Alexander von

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Artikel „Linsingen, Friedrich Wilhelm Alexander von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 722–723, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Linsingen,_Friedrich_Wilhelm_Alexander_von&oldid=- (Version vom 27. April 2024, 01:14 Uhr UTC)
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Linsingen: Friedrich Wilhelm Alexander von L., hannoverscher Oberhofmeister, des vorigen Vetter, am 5. Oktober 1786 zu Hannover geboren, auf dem Pädagogium zu Ilfeld und auf den Universitäten zu Göttingen und zu Heidelberg gebildet, trat zunächst in den diplomatischen Dienst des Königreichs Westphalen, fungirte bis zu dessen Auflösung als Legationssecretär in Paris, ward Ende 1815 hannoverscher Legationsrath in Berlin und übernahm im August 1818 die Geschäfte als Hofkavalier des damals in Deutschland sich aufhaltenden Herzogs von Clarence, späteren König Wilhelm IV. von England. Im September 1819 wurde ihm die Oberleitung der Erziehung der Prinzen Karl und Wilhelm von Braunschweig, der nachmaligen Herzoge, von deren Vormunde, dem Prinz-Regenten von England, übertragen und dieses Verhältniß ist es, welches seinen Namen in weiteren Kreisen bekannt gemacht hat, indem er in den von Herzog Karl gegen die Vormundschaft erhobenen Anschuldigungen als eines der hervorragendsten Werkzeuge bezeichnet wird, durch deren Hülfe das angebliche Ziel der englischen Politik – die Prinzen durch ihre Erziehung [723] geistig und körperlich regierungsunfähig zu machen, um so das Herzogthum Braunschweig an Hannover zu bringen – habe erreicht werden sollen. Graf Münster hat ihn in seiner „Widerlegung der ehrenrührigen Beschuldigungen, welche sich seine Durchlaucht der regierende Herr Herzog von Braunschweig gegen Ihren erhabenen Vormund erlaubt haben etc.“ (neue unveränderte Auflage, Hannover 1827) gegen einen solchen Verdacht geschützt, welchen die öffentliche Meinung von vornherein als unwürdig und widersinnig zurückgewiesen hatte. Der Herzog gab demselben jedoch in seiner 1837 zu Paris erschienenen Schrift „Charles d’Este ou trente ans de la vie d’un souverain“ erneuten Ausdruck. Das Verhältniß zu dem Herzoge, welches sich sehr bald als unhaltbar erwiesen hatte, wurde erst nach drei, meist in Lausanne verbrachten Jahren gelöst; eine ihm ausgesetzte Pension von 900 Thalern zog Herzog Karl, als er zur Regierung gekommen war, willkürlich zurück. L. ging wieder nach Berlin, wo er bald darauf Gesandter wurde und später den Dienst als Kammerherr der Herzogin von Cumberland übernahm; er wurde deren Oberhofmeister, als ihr Gemahl 1837 den hannoverschen Königsthron bestiegen hatte. Er starb zu Hannover am 14. April 1861.

Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1861 (Nekrolog im Anhange).