ADB:Lobethan, Johann Konrad

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Artikel „Lobethan, Johann Konrad“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 46, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lobethan,_Johann_Konrad&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 04:05 Uhr UTC)
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Lobethan: Johann Konrad L., reformirter Prediger wurde am 29. September 1688 zu Hebel, einem Dorfe bei Homberg in Niederhessen, geboren; sein Vater, Christoph L., war Pfarrer zu Hebel und Utershausen. Nach dem frühen Tode des Vaters zog die Mutter mit ihren vier kleinen Kindern nach Kassel, wo unser L. die Stadtschule bis zum Jahre 1704 besuchte. Nachdem er darauf eine Zeitlang Hauslehrer gewesen, bezog er im Herbst 1705 die Universität Marburg, wo ihn bald der Professor der Theologie, Tilemann, in sein Haus nahm. Schon im Januar 1707 kehrte er nach Kassel zurück und setzte seine Studien privatim fort. Als er im J. 1710 das Möllenbeckische Stipendium erhielt, ging er nach Bremen; hier nahm er im folgenden Jahre eine Hauslehrerstelle an. In den nächsten Jahren lebte er dann wieder als Hauslehrer in Kassel, bis er im J. 1714 Hofprediger der verwittweten Herzogin von Sachsen-Weimar wurde. Im J. 1720 ward er Consistorialrath, Superintendent und Oberpfarrer in Köthen, 1728 Consistorialrath und erster Prediger bei der deutsch-reformirten Gemeinde in Magdeburg, kehrte aber im J. 1731 wieder nach Köthen zur Uebernahme seiner vorigen Aemter dort zurück und starb daselbst, 47 Jahre alt, am 29. November 1735. – L. war einer der berühmtesten Prediger seiner Zeit; er hat auch mehrere Predigten drucken lassen. Hier aber ist er hauptsächlich zu nennen als Herausgeber eines reformirten Gesangbuches, das im J. 1733 unter dem Titel „Neu vermehrtes und neu eingerichtetes Gesangbuch“, Köthen, im Verlag des Waisenhauses, erschien; dasselbe enthält die Lobwasser’schen Psalmen und sodann „Auserlesene geistreiche Lieder“. Dieses Gesangbuch darf nicht mit den (unter Anderem auch 1733) erschienenen sogenannten „Köthnischen Liedern“, einer Sammlung von Liedern aus der jüngeren Pietistenschule, verwechselt werden. Das Lobethan’sche Gesangbuch wurde hernach noch mehrfach in verschiedenen Drucken und Formaten herausgegeben.

Dunkel, Historisch-kritische Nachrichten von verstorbenen Gelehrten u. s. f., 1. Bd., Köthen 1753, S. 675–681, Nr. 944. – Rotermund zum Jöcher III, Sp. 1986. – Koch, Gesch. des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl. 4. Bd., S. 433, 2. Anm.