ADB:Lohenschiold, Otto Christian von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lohenschiold, Otto Christian v.“ von Karl August Klüpfel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 119–120, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lohenschiold,_Otto_Christian_von&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 23:45 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Löhe, Wilhelm
Band 19 (1884), S. 119–120 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Otto Christian von Lohenschiold in der Wikipedia
Otto Christian von Lohenschiold in Wikidata
GND-Nummer 129078255
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|19|119|120|Lohenschiold, Otto Christian v.|Karl August Klüpfel|ADB:Lohenschiold, Otto Christian von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=129078255}}    

Lohenschiold: Otto Christian v. L., Professor der Geschichte an der Universität Tübingen, wurde den 20. August 1720 zu Kiel in Holstein geboren, wo sein Vater als königlich dänischer Staatsrath lebte. Seine Gymnasialbildung [120] erhielt er in Schleswig und bezog 1739 die Universität Jena, wo er die philosophischen und schönen Wissenschaften, Rechtsgelehrsamkeit und Geschichte studirte, letztere hauptsächlich unter Leitung des Professors Christian Gottlob Buder. Nach Beendigung der achtjährigen Universitätsstudien begleitete er zuerst den Erbprinzen von Nassau-Weilburg, später einen jungen Grafen von Degenfeld-Schomberg, und zuletzt zwei Herren v. Röder auf Reisen in Deutschland, Frankreich und Italien. Mit den Letztgenannten kam er im J. 1749 nach Tübingen, wo er durch eine umfassende litterarische Bildung und Welterfahrung die Aufmerksamkeit auf sich zog. Da man dort gerade einen tüchtigen Mann für die erledigte Professur der Geschichte suchte, so schien L. dafür der Rechte zu sein; und er wurde 1750 zum ordentlichen Professor der Geschichte und außerordentlichen der Rechtswissenschaft ernannt. Seine Vorlesungen fanden Beifall und er scheint manche nachhaltige Anregung gegeben zu haben, aber im Ganzen war sein Einfluß auf die geschichtlichen Studien in Tübingen doch nicht günstig, denn er behandelte die Geschichte mehr als pikanten Unterhaltungsstoff und legte weniger Gewicht auf wissenschaftliche Forschung. Seine schriftstellerische Thätigkeit beschränkte sich auf einige akademische Gelegenheitsschriften und eine Uebersetzung von Giannone’s Geschichte von Neapel. Die Vorlesungen, welche er hielt, waren: Allgemeine Geschichte, Deutsche Reichshistorie, Europäische Staatengeschichte nach Pufendorf und ein Collegium über die politischen Zeitungen. Er starb den 4. September 1761 an einem hitzigen Fieber. Seine Frau, die er 1751 geheirathet hatte, war eine Tante des Dichters Hölderlin, Maria Elisabeth, Tochter Friedrich Jakob Hölderlin’s, Klosterhofmeisters in Laufen a. N.

Vgl. die akademische Inauguralrede u. das Programma funebre, woraus die Tübingischen Berichte von gelehrten Sachen, Jahrg. 1761, Stück 46 einen Auszug geben, sowie Gust. Schwab’s kl. prosaische Schriften, Freiburg i. Br. 1882, S. 59.