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ADB:Mackensen, Wilhelm Friedrich August

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Artikel „Mackensen, Wilhelm Friedrich August“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 16–17, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mackensen,_Wilhelm_Friedrich_August&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 15:03 Uhr UTC)
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Mackensen: Wilhelm Friedrich August M., geb. zu Wolfenbüttel am 4. April 1768, studirte in Göttingen, promovirte zum Doctor der Philosophie und habilitirte sich 1795 als Privatdozent an der Universität in Kiel. 1796 ward er Adjunkt der philosophischen Facultät daselbst, starb aber schon am 14. August 1798 an der damals dort herrschenden Ruhr. In dieser kurzen Zeit seines Wirkens ist er jedoch sehr thätig gewesen und berechtigten seine Leistungen zu großen Hoffnungen. Zuerst hatte er sich als Dichter versucht. Der Göttinger Musenalmanach von 1789 und 1790 brachte Gedichte von ihm mit der Chiffre W. M. Ein Fragment eines Lustspiels „Die Brieftasche“ ist gedruckt in der Zeitschrift Olla potrida 1790, St. 4. Dann verfaßte er „Beiträge zur Kritik der Sprache, insbesondere der deutschen“, 1794. H. 1 und eine kleine Schrift „Ueber den Ursprung der Sprache“, 1797, die der bekannte Heinr. Steffens „wahrhaft geistreich“ nennt. Andere auf die Sprache sich beziehende Abhandlungen veröffentlichte er in den Beiträgen zur Beförderung der fortschreitenden Ausbildung der deutschen Sprache, z. B. „Ueber den Geschichtsstyl“, St. 2; „Ueber den falschen Witz der Sprache“, St. 3. Aufsehen erregten seiner Zeit seine „Untersuchungen über den Nationalcharakter in Beziehung auf die Frage: Warum giebt es kein deutsches Nationaltheater?“ 1794. Er war der Erste, welcher die sittliche Armseligkeit, die in den Kotzebue’schen Stücken [17] herrscht, angriff. Insbesondere beschäftigte ihn das Studium der Philosophie; er war ein enthusiastischer Anhänger Kant’s. Aus dem französischen übersetzte er psychologische und physiologische Untersuchungen über das Lachen und fügte dem seine Abhandlung hinzu: „Kant’s Erklärung des Lachens erläutert und Herrn Platner’s Theorie des Lächerlichen geprüft“, 1794. Er lieferte Beiträge zur Berliner Monatsschrift: „Ueber die natürliche Grausamkeit des Menschen“, 1796, zu Moritz’ Magazin der Erfahrungsseelenlehre, Jacob’s philosophischen Annalen etc. Nach seinem Tode erschienen noch: „Grundzüge zu einer Theorie des Abstractionsvermögens“, 1798. – Heinr. Steffens (Was ich erlebte), der während seines Kieler Aufenthalts vertrauten Umgang mit ihm gepflogen, stellt ihn sehr hoch und fast Lessing gleich und Cramer (Hauschronik S. 114) sagt über den früh Heimgegangenen: „Ein wichtiger Verlust für die Welt, wie für die Akademie, denn gab es einen, der ein zweiter Lessing zu werden versprach, so war es dieser“.

Kordes, Lübker, Schröder und Alberti’s S.-H. Schriftstellerlexikon s. v. S.-H. Provinzialber. 1798. S. 327. Ebert’s Ueberlieferungen II, 1 (1827). Raßmann’s Handwörterbuch S. 297.