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ADB:Malachowski, Paul Joseph von

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Artikel „Malachowski, Paul Joseph von“ von Ernst Friedländer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 128–129, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Malachowski,_Paul_Joseph_von&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 14:45 Uhr UTC)
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Malachowski: Paul Joseph v. M., aus Polen gebürtig, ging aus dem kursächsischen Dienst, in welchen er 1728 getreten und wo er im J. 1730 Secondelieutenant der Infanterie, 1731 Premierlieutenant und Adjutant war und die Feldzüge von 1733 und 1734 in Polen mitmachte, später in den preußischen Kriegsdienst über. Als nämlich im Mai 1742 aus polnischen Angeworbenen ein Corps Ulanen errichtet wurde, dessen Chef v. Natzmer war, trat M. bei diesen Ulanen als Premierlieutenant ein und ward am 4. Dec. desselben Jahres Rittmeister. Im folgenden Jahre wurden die Ulanen in Husaren verwandelt und bei diesen wurde M., nachdem er im ersten schlesischen Kriege mitgefochten hatte, im Anfang des Jahres 1745 Major. Als solcher machte er den zweiten schlesischen Krieg mit großer Auszeichnung mit, kämpfte bei Hohenfriedberg und errang sich Lorbeeren namentlich in dem Gefecht bei Liebenthal in Böhmen (Ende September). Hier in dem waldigen und bergigen Terrain hatte sich der österreichische Oberst Franquini in einen Hinterhalt gelegt, um die Colonne des Prinzen Leopold von Anhalt abzuschneiden. Dieser entsandte ein Detachement unter M., dem es gelang, zur Unterstützung der Infanterie mit einigen Hundert Husaren die steilen Felsen emporzuklettern und den Feind zu vertreiben, eine Waffenthat, von welcher der große König folgendermaßen urtheilt: „Cette action, la plus hardie que la cavalerie puisse entreprendre, combla M. de Malachowski de gloire“ (Hist. de mon temps. Oeuvres III. S. 133). Gleich darauf trug das Regiment unter M. zu dem glänzenden Siege bei Soor bei und erntete in vielen darauf folgenden Scharmützeln, namentlich am [129] 13. October, Ruhm und Ehre. – Während der Friedenszeit wurde M. (Sept. 1747) Oberstlieutenant, 1753 Regimentschef, 1755 Oberst. Im siebenjährigen Kriege kämpfte das M.’sche (gelbe) Husarenregiment auf zwei Kriegstheatern: gegen die Franzosen unter dem Herzog von Braunschweig und gegen die Russen und Schweden unter Lehwaldt und Dohna, und später unter Wedell. Namentlich am 1. und 8. August 1757 bei Kumeln und Gerwischkehmen und dann bei Großjägerndorf zeichnete sich M. wieder besonders aus, so daß er im December desselben Jahres den Orden pour le mérite erhielt. Ueber diese Thätigkeit seiner Husaren beim Lehwaldt’schen Corps hat der König wiederum ausdrückliche Worte der Anerkennung. Er schreibt in der Histoire de la guerre de sept ans: „Lehwald avait dans son armée deux régiments de hussards, qui faisaient au plus deux mille quatre cents hommes, et ces hussards non seulement résistèrent à douze mille Tartares et Cosaques, que les Russes traînaient avec eux, mais remportèrent de plus, durant toute cette campagne, des avantages signalés contre ces barbares“ (Oeuvres IV. S. 171). M. ward im April 1758 Generalmajor und führte am 12. August desselben Jahres in dem Gefecht von Dechsel bei Landsberg a. W. einen glänzenden Schlag gegen die Kosacken aus, focht bei Zorndorf und bei Kay und hatte nach der Schlacht bei Landshut am 23. Juni 1760 das Unglück, nachdem ihm sein Pferd erschossen war, in Gefangenschaft zu gerathen. Später (1771) wurde er Generallieutenant und am 15. Dec. 1774 starb er zu Filehne in Westpreußen. Er hinterließ eine Wittwe, Christiane Sophie Jung von Jungenfels. – Sein älterer Bruder, Hyacinth v. M., war aus französischen Diensten in die preußische Armee getreten und wurde im J. 1742 Oberst und Chef des neuformirten bisher Bandemer’schen Husarenregiments. Er war ein sehr thätiger und umsichtiger Offizier, welcher sich in den schlesischen Kriegen mehrfach auszeichnete, namentlich am 16. Januar 1745 bei Jägerndorf und am 9. Februar desselben Jahres bei Ratibor, nach welchem Gefecht seiner in dem Rapport des Generals Grafen von Nassau an den König besonders rühmend gedacht wird. Nach dem Gefechte bei Groß-Strehlitz, am 11. April 1745, wurde er von einem seiner Husaren, dem unvermuthet das Gewehr losging, schwer verwundet und starb am 17. April in Brieg, erst 36 Jahre alt. – Ein dritter Bruder, als tapfer und kriegserfahren bewährt, fiel bei Pleß im December 1744.

Graf Lippe, Husarenbuch. – (König,) Biograph. Lexikon aller Helden u. Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben, III. S. 4. – Oeuvres de Frédéric le Grand III u. IV.