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ADB:Marchant, Martin

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Artikel „Marchant, Martin“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 298–299, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Marchant,_Martin&oldid=- (Version vom 3. Oktober 2024, 18:05 Uhr UTC)
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Marchant: Martin M. (Marchand), Buchdrucker in Lothringen von 1577 bis 1587. Ueber Geburtsort und Todesjahr sowie seinen äußeren Lebensgang finden sich keine Aufzeichnungen. Zuerst zu Verden (Verdun), seit 1573 mit Buchdruck und Buchhandel beschäftigt, richtete er 1577 an die spanische Regierung der Niederlande die Bitte, eine Officin in der Stadt Luxemburg errichten zu dürfen, welche ihm auch am 11. December gewährt wurde. Es scheint, daß er lediglich den Interessen des Don Juan von Oesterreich diente, welcher damals das luxemburgische Land besetzt hielt. Denn mit dem Tode dieses Fürsten änderten sich auch die An- und Aussichten unseres Druckers und wir finden, daß er 1586 Luxemburg verlassen und sich in Pont-à-Mousson [299] angesiedelt hatte, einer Stadt, fünf Meilen von Nancy und ebenso weit von Metz entfernt, ohne jedoch, wie es scheint, seine Druckerei zu Verdun, wo er bis 1586 eine Filiale besaß, ganz aufzugeben. Und ebenso hat es den Anschein, daß dieses auch bezüglich der Stadt Pont-à-Mousson der Fall gewesen sei, denn nach Beaupré arbeitete er auch hier von 1583–1587. Alle seine Druckerzeugnisse sind von der größten Seltenheit. Sein erstes führt den Titel: „Véritable récit des choses passées ès Pays-Bas, depuis la venue du seigneur don Jehan d’Autrice (sic) …“, 1577, welches im folgenden Jahre auch in lateinischer Sprache erschien. In diesem Jahre ließ er u. a. erscheinen: „Declaratio mentis et voluntatis G. Joannis Austriaci: qua omnes Belgas ad obedientiam Deo et regi praestandam invitat“. In Pont-à-Mousson druckte er: „Le Thébaide, tragédie de Jean Robelin“, 1548. 8°. – Im J. 1698 lebte auch zu Brüssel ein Buchdrucker Lambert M. und schon früher (1486) besaß zu Paris ein Guyot M. (Mercator) sowie im Jahre 1543 zu Metz ein Jehan Palier, dit Marchant, eine Officin.

Le Bibliophile belge, 1846. p. 310–312. Beaupré, Recherches sur l’imprimerie en Lorraine, p. 172. 205. Brunet, Manuel: „Robelin“, „Livret“.