ADB:Martinius, Matthias
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G. J. Vossius war M. ein Mann von ausgezeichnetem Geiste und ausnehmender Tugend, so daß seine Liebe verlieren gleichbedeutend war mit dem Verluste der Liebe zur Frömmigkeit und Gelehrsamkeit. Trotz seiner friedliebenden Natur gerieth M. in Herborn dennoch in litterarischen Streit mit den lutherischen Theologen Balthasar Mentzer zu Gießen und dem bekannten Liederdichter Philipp Nicolai über die Lehre von den beiden Naturen in Christo, über das Abendmahl und verwandte Materien. Er hat auch vortreffliche lateinische Gedichte hinterlassen.
Martini: Matthias M. (Martinius), ausgezeichnet als Philologe, wie reformirter Theologe, geb. 1572 zu Freienhagen im Waldeckischen, † 30. Dezbr. 1630 in einem Dorfe bei Bremen. Im J. 1595 zum Hofprediger in Dillenburg berufen, vertauschte er im folgenden Jahre diese Stelle mit einer Professur an der Herborner Hochschule. 1607 folgte er indessen einem Rufe als Pastor nach Emden, von wo er 1610 als Professor der Theologie und Rector an das Gymnasium in Bremen kam. Diese Anstalt brachte er durch seine eifrigen Bemühungen in große Blüthe. Als einer der Abgeordneten der Stadt Bremen trat er auf der Dortrechter Synode (1618) sehr mild gegen die Remonstranten auf. M. ist ein sehr fruchtbarer theologischer Schriftsteller, der eine Menge trefflicher Lehrbücher für die Schulen herausgegeben hat. Sein „Lexicon philologicum“, von 1623 an oft wieder aufgelegt, hat sich seiner Zeit eines europäischen Rufes erfreut. Nach dem Zeugnisse des gelehrten- Quellen: Niceron’s Nachrichten von berühmten Gelehrten, Bd. 20, S. 98 ff. (Deutsche Ausg.); Jöcher, Gelehrten-Lexikon, fortgesetzt von Rotermund; Witte, diarium biographicum; C. Ikenii oratio de ill. Bremensium schola u. a.
Cuno.