Zum Inhalt springen

ADB:Martinius, Matthias

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Martini, Matthias“ von Friedrich Wilhelm Cuno in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 514, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Martinius,_Matthias&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 10:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Martini, Ludwig
Band 20 (1884), S. 514 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Matthias Martinius in der Wikipedia
Matthias Martinius in Wikidata
GND-Nummer 116811021
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|20|514|514|Martini, Matthias|Friedrich Wilhelm Cuno|ADB:Martinius, Matthias}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116811021}}    

Martini: Matthias M. (Martinius), ausgezeichnet als Philologe, wie reformirter Theologe, geb. 1572 zu Freienhagen im Waldeckischen, † 30. Dezbr. 1630 in einem Dorfe bei Bremen. Im J. 1595 zum Hofprediger in Dillenburg berufen, vertauschte er im folgenden Jahre diese Stelle mit einer Professur an der Herborner Hochschule. 1607 folgte er indessen einem Rufe als Pastor nach Emden, von wo er 1610 als Professor der Theologie und Rector an das Gymnasium in Bremen kam. Diese Anstalt brachte er durch seine eifrigen Bemühungen in große Blüthe. Als einer der Abgeordneten der Stadt Bremen trat er auf der Dortrechter Synode (1618) sehr mild gegen die Remonstranten auf. M. ist ein sehr fruchtbarer theologischer Schriftsteller, der eine Menge trefflicher Lehrbücher für die Schulen herausgegeben hat. Sein „Lexicon philologicum“, von 1623 an oft wieder aufgelegt, hat sich seiner Zeit eines europäischen Rufes erfreut. Nach dem Zeugnisse des gelehrten G. J. Vossius war M. ein Mann von ausgezeichnetem Geiste und ausnehmender Tugend, so daß seine Liebe verlieren gleichbedeutend war mit dem Verluste der Liebe zur Frömmigkeit und Gelehrsamkeit. Trotz seiner friedliebenden Natur gerieth M. in Herborn dennoch in litterarischen Streit mit den lutherischen Theologen Balthasar Mentzer zu Gießen und dem bekannten Liederdichter Philipp Nicolai über die Lehre von den beiden Naturen in Christo, über das Abendmahl und verwandte Materien. Er hat auch vortreffliche lateinische Gedichte hinterlassen.

Quellen: Niceron’s Nachrichten von berühmten Gelehrten, Bd. 20, S. 98 ff. (Deutsche Ausg.); Jöcher, Gelehrten-Lexikon, fortgesetzt von Rotermund; Witte, diarium biographicum; C. Ikenii oratio de ill. Bremensium schola u. a.