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ADB:Mauritius, Kaspar

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Artikel „Mauritius, Kaspar“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 710, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mauritius,_Kaspar&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 12:36 Uhr UTC)
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Mauritius: Kaspar M., geb. am 2. März 1615 zu Tondern, † am 14. April 1675, besuchte das Gymnasium zu Lübeck und die Universitäten Rostock und Königsberg, studirte vornehmlich die damalige (theologische) Philosophie und biblische Philologie, promovirte 1638, wurde 1639 Conrector in Bordesholm, legte die Stelle aber 1642 nieder, um nach Rostock zu gehen, wo er 1644 Professor der Logik wurde und 1648 zum Dr. theol. promovirte. 1650 wurde er an Stelle seines Lehrers, des älteren Johann Quistorp, von Adolph Friedrich zum ordentlichen Professor ernannt, neben ihm war nur noch Varenius in der Facultät. Hier bekämpfte er vom geistlichen Standpunkte aus die Lehre des Hugo Grotius vom Volks- und Völkerrechte, nahm lebhaft am Streite gegen die Socinianer Theil und ebenso an dem Hader wegen Absetzung Joachim Lütckemann’s, der sich um die christologische Frage drehte, ob Christus auch im Tode und Grabe wahrhaftig (vere) ein Mensch gewesen sei. M. bekleidete gleichzeitig seit 1650 das Archidiakonat zu St. Marien, seit 1653 das Pastorat bis 1662, war seit 1654 auch Rostocker Superintendent. 1662 ging er als Pastor zu St. Jacobi nach Hamburg, wo er starb. 1650 und 1656 war er Rector der Universität.

Nachweise und Schriften bei Krey, Andenken an die Rostockschen Gelehrten. O. Krabbe, Aus dem kirchlichen und wissenschaftlichen Leben Rostocks. Ders., Heinr. Müller u. seine Zeit.