ADB:Meginhart
Rudolf. Es ist möglich, daß er dessen Annalen fortgesetzt hat; mit Sicherheit aber wissen wir nur durch eine Randbemerkung in der Originalhandschrift, daß er die von Rudolf begonnene Translatio S. Alexandri zu Ende führte, den Bericht über die Uebertragung dieser Reliquie von Rom nach Fulda im J. 851, wichtig vorzüglich deshalb, weil es Waltbraht, ein Enkel Widukind’s, war, welcher den heiligen Alexander erworben hatte, und Empfehlungsbriefe des Kaisers Lothar für ihn an den Papst mitgetheilt werden. Ohne Grund ist die Zuverlässigkeit dieser Schrift verdächtigt worden von A. Wetzel: Die Translatio S. Alexandri. Eine kritische Untersuchung. Kiel 1881. – Außerdem ist von M. eine Predigt über den heiligen Ferrutius erhalten, welchen der Erzbischof Lull von Mainz nach Bleidenstadt übertragen hatte; der geschichtliche Gehalt derselben ist gering. – Es mag bei dieser Gelegenheit [183] bemerkt werden, daß ein Meginfrid von Fulda, welchem auf die Autorität des Trithemius verschiedene Schriften beigelegt zu werden pflegen, zu den in neuerer Zeit nachgewiesenen Fictionen des gelehrten Abtes gehört und in Wirklichkeit nicht existirt hat.
Meginhard, Mönch des Klosters Fulda im 9. Jahrhundert, war ein Schüler des berühmten Lehrers und Geschichtschreibers- Ausg. der Transl. Alexandri von Pertz, Mon. Germ. II, 673–681; vgl. Neues Archiv VII, 228. Uebers. von Richter, Berl. 1856. Sermo de S. Ferrutio bei Surius, Oct. 28. Mon. Germ. SS. XV.