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ADB:Meil, Johann Wilhelm

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Artikel „Meil, Johann Wilhelm“ von Lionel von Donop in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 216, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meil,_Johann_Wilhelm&oldid=- (Version vom 11. Dezember 2024, 21:16 Uhr UTC)
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Meil: Johann Wilhelm M., Maler und Kupferstecher, der jüngere Bruder von Johann Heinrich M., geb. den 28. October 1733 zu Altenburg. In Leipzig wissenschaftlich vorgebildet, verfolgte er seit 1752 in Berlin die künstlerische Laufbahn. Sein flüssiges Erfindungstalent verwerthete er zunächst als geschmackvoller Radirer für kunstindustrielle Vorlagen und im Dienste buchhändlerischer Zwecke. Er producirte mehr als ein halbes Tausend Blätter. Die Vignetten und Bücherverzierungen, kleine Friese, Köpfe und Figuren, Gemmennachbildungen, Münzen- und Medaillenstiche sind mit größter Zierlichkeit und ähnlich wie die seines Bruders im Anschluß an Chodowiecki’s Weise ausgeführt. Von Illustrationen zur zeitgenössischen Litteratur sind die physiognomischen Bilder zu Engel’s Mimik und die Kupfer zur Ausgabe des Lebens und der Meinungen des Sebaldus Nothanker hervorzuheben. Er radirte ferner humoristische Compositionen, Genrebilder und biblische Scenen, eine Folge von 10 Blättern zur Geschichte Josephs, 52 Blätter zu einem speculum naturae et artium, Landschaften und Porträts der berühmtesten Gelehrten und Künstler. Mehr als 30 Zeichnungen von M. schnitt J. F. Unger in Holz. M. entwarf auch Costümbilder für das Berliner Theater. Von nebensächlicher Bedeutung sind seine Oelgemälde mit historischen und allegorischen Darstellungen, seine Genrebilder und Bildnisse. Im J. 1791 zum Rector der Akademie erwählt, wurde er 1798 Vicedirector und starb nach einem arbeitsamen Leben zu Berlin am 2. Februar 1805.