Zum Inhalt springen

ADB:Mieg, Ludwig Christian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mieg, Ludwig Christian“ von Heinrich Holtzmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 712, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mieg,_Ludwig_Christian&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 06:34 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Miel, Jan
Band 21 (1885), S. 712 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ludwig Christian Mieg in der Wikipedia
Ludwig Christian Mieg in Wikidata
GND-Nummer 117027219
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|712|712|Mieg, Ludwig Christian|Heinrich Holtzmann|ADB:Mieg, Ludwig Christian}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117027219}}    

Mieg: Ludwig Christian M., reformirter Theolog, geb. am 10. Aug. 1668 zu Heidelberg, † am 19. Januar 1740 ebendaselbst. Er war ein Sohn des Professors der Theologie und Consistorialrathes Johann Friedrich M., welcher an seinem 49. Geburtstag am 12. August 1691 zu Gröningen, wohin er eben von Heidelberg übergesiedelt war, gestorben ist. Seit 1684 den theologischen Studien in Heidelberg und Basel ergeben, wurde er 1686 in seiner Vaterstadt Magister und, während der 1689–90 dauernden Kriegsgefangenschaft seines Vaters, Prediger an der reformirten Gemeinde in Mannheim, mit welcher er in den Kriegsunruhen nach Hanau auswanderte. Dann unternahm er eine Reise nach Utrecht und Leiden und wurde 1691 Professor der griechischen Sprache und reformirter Prediger in Rinteln. Von da siedelte er 1694 als Professor und Prediger nach Marburg über, wo er 1697 Doctor und Ordinarius der Theologie wurde. Von ihm stammt die erste Kunde, welche 1704 über das Treiben der Buttlar’schen Rotte in die Oeffentlichkeit drang. Im J. 1705 anläßlich der Erneuerung des pfälzer Kirchenwesens nach der Religionsdeclaration zum Kirchenrath, Professor der Theologie, Pfarrer bei Heilig-Geist und Ephorus des Sapienz-Collegiums in Heidelberg ernannt, war er dort mit seinen Collegen Kirchmeyer und Pastoir während des Religionsterrorismus unter den Kurfürsten Johann Wilhelm und Karl Philipp eine Hauptstütze der reformirten Glaubensgenossen und zeichnete sich schon durch Vertheidigung der reformirten Kirchengüter gegen die Ansprüche der Lutheraner aus („Ausführlicher Bericht von der Reformation etc.“, Heidelberg 1715), mehr noch durch muthiges Auftreten bei Gelegenheit der 1719 verfügten Wegnahme der Heilig-Geist-Kirche und des Verbotes des Heidelberger Katechismus durch die von Jesuiten geleitete Regierung. Seit 1730 predigte er nicht mehr in Folge eines Schlagflusses. Bei Jöcher-Rotermund IV, 2, S. 1711 f. finden sich 58 seiner Schriften aufgezählt, meist Predigten und Dissertationen. Am bekanntesten wurden seine mit dem Mediciner Nebel herausgegebenen „Monumenta pietatis et literaria virorum in re publica et literaria illustrium selecta“ (Frankfurt 1701). Seine „Meletemata sacra de officio pastoris“ (Frankfurt 1747), seine „Introductio in historiam ecclesiasticam“ (Grünstadt 1767) und Anderes gab sein Sohn Johann Friedrich M. heraus.