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ADB:Mithoff, Burchard

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Artikel „Mithoff, Burchard“ von Karl Janicke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 14–15, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mithoff,_Burchard&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 02:11 Uhr UTC)
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Mithoff: Burchard M., Leibarzt Landgraf Philipps des Großmüthigen und Herzog Erichs des Aelteren von Braunschweig-Lüneburg, wurde am 30. April 1501 zu Neustadt am Rübenberge geboren. Seine erste wissenschaftliche Bildung erhielt er in Hamburg. Ueber den weiteren Gang seiner Studien wissen wir weiter nichts, als daß er zu Rostock Baccalaureus, zu Erfurt im J. 1525 Magister, zu Marburg 1530 Doctor der Medicin wurde. An letzterer Universität wurde er, wohl bald darauf, Professor der Astronomie und Medicin, dann ernannte ihn Landgraf Philipp zu seinem Rath und Leibarzt. Daneben versah er eine gleiche Stelle bei den Grafen Poppo und Georg Ernst von Henneberg. Im J. 1539 nahm ihn Herzog Erich der Aeltere in seine Dienste als [15] Rath und Leibarzt zu Münden, welche Stellung er auch bei dessen Wittwe, der Herzogin Elisabeth, und deren Sohn, Erich d. Jüngeren, bekleidete. Die Herzogin, welche schon bei Lebzeiten ihres Gemahls sich zu den Lehren der Reformation bekannte, führte nach dessen Tode (25. Juli 1540) in Vormundschaft ihres minderjährigen Sohnes die Reformation im Fürstenthum Calenberg durch. Nächst Corvin, der von der Herzogin als Hofprediger und Generalsuperintendent berufen wurde, hat M. den wesentlichsten Antheil an der Durchführung der Reformation in dem kleinen Lande. Dadurch kam er mit vielen bedeutenden Männern seiner Zeit in Verbindung, so auch mit Melanchthon, von dem sich noch fünf an M. gerichtete Briefe erhalten haben. Er starb am 16. August 1564.

Vgl. Mittheilungen über die Familie Mithoff von H. Wilh. H. Mithoff, Hannover 1881, S. 2 ff., wo auch die von Burchard M. verfaßten Schriften aufgeführt sind.