Zum Inhalt springen

ADB:Muxel, Franz Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Muxel, Franz Joseph“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 121–122, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Muxel,_Franz_Joseph&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 09:38 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Mutzenbecher, Wilhelm
Nächster>>>
Muzelius, Friedrich
Band 23 (1886), S. 121–122 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Franz Joseph Muxel in der Wikipedia
Franz Joseph Muxel in Wikidata
GND-Nummer 119542242
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|23|121|122|Muxel, Franz Joseph|Hyacinth Holland|ADB:Muxel, Franz Joseph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119542242}}    

Muxel: Franz Joseph M., Bildhauer, geb. am 10. Juli 1745 zu Bezau in Vorarlberg, Sohn eines Müllers, lernte das Schreinerhandwerk, kam erst mit zwanzig Jahren zu einem Bildhauer (daß derselbe J. R. Rath geheißen, ist nach Jodok Bär ziemlich zweifelhaft), bildete sich zu Mannheim, Straßburg und in den Niederlanden weiter, gelangte endlich nach München, arbeitete bei Roman Boos und half demselben an den heute noch in den Hofgartenarkaden erhaltenen großen Holzsculpturen, wie Herkules den Nemäischen Löwen erwürgt und den Centaur erschlägt. Zur Belohnung für die stattlichen Löwen an der Kunststraße von Abach nach Kelheim (abgebildet in A. v. Riedel’s „Stromatlas) ernannte Kurfürst Karl Theodor den Künstler zu seinem Hofbildhauer. Außer mehreren Grabdenkmalen fertigte M. auch die Colossalstatue [122] des Erzengel Michael an der Façade der Wallfahrtskirche zu Berg am Laim nächst München und zwei Marmorstatuen („Apollo“ und „Flora“) im Schloßgarten zu Nymphenburg. M. starb zu München am 26. April 1812 und hinterließ drei Söhne, welche hier nach dem Alter der Geburt folgen.

Joseph Anton M., Maler, geb. am 23. Septbr. 1786, war erst Schüler seines Vaters, erhielt dann einigen Unterricht in der Oelmalerei bei dem Maler Weiß und fertigte in der Zeit der Napoleonischen Kriege unzählige Porträts en miniature von französischen Offizieren. Im J. 1819 malte M. ein Porträt König Max I. (lithographirt durch seinen Bruder Johann Nep. M. und hierdurch in Hunderten von Exemplaren verbreitet) und erhielt zur Belohnung hierfür 1820 nach Edlinger’s Ableben dessen Rang und Gehalt als Hofmaler. Um einige Porträts (darunter auch ein Bild der Familie Burkhart mit lebensgroßen Figuren) auszuführen, weilte M. 1822–1824 in Karlsruhe; 1830 errichtete er zu München eine von vielen Eleven besuchte Malerschule. Sein Tod erfolgte zu München am 20. Septbr. 1842. Außer vielen Porträts („Prinzessinnen des Herzogs von Leuchtenberg“, „General Deroy“, „Herzog Karl von Zweibrücken“, „Gf. Saporta“ etc.) schuf M. allerlei mythologische, historische und religiöse Darstellungen eine „Geburt Christi“ [1819] in der Augsburger Gallerie). – Bekannter durch seine Lithographien und Radirungen wurde sein Bruder

Johann Nepomuk M., geb. am 20. April 1790 zu München. Auch dieser war zuerst Schüler seines Vaters, genoß dann Unterweisung und Unterricht 1805 bei Mannlich und 1809 durch Peter von Langer, zeichnete Vieles auf Stein, gab in adeligen Familien Unterricht im Zeichnen, wurde 1815 Zeichenlehrer der Prinzen und Prinzessinnen von Leuchtenberg, 1824 Inspector der Leuchtenberg’schen Gallerie, deren Werke er 1835–40 in meist von ihm selbst radirten Umrissen (mit Text in deutscher und französischer Sprache) herausgab (2. Aufl. mit umgearbeitetem Text von J. D. Passavant, Frankf. a. M. 1851). Ein Oelbild („hl. Familie“, Nachtstück) befindet sich in der Schleißheimer Gallerie. M. starb am 17. Mai 1870 zu Landshut. Sein jüngster Bruder

Johann Baptist M., geb. am 31. Mai 1791, wendete sich gleichfalls zur Malerei, ging 1815 nach Venedig und blieb seitdem verschollen. – Weiter ist noch zu erwähnen Joseph Anton M. (Bruder des Eingangs erwähnten Franz Joseph M.), geb. am 19. Juni 1749 zu Bezau, welcher als Kunstschreiner und Schnitzer für Kirchen arbeitete und am 19. Mai 1814 zu Bregenz starb.

Vgl. Schaden, artistisches München, 1836. S. 87 ff. Nagler, 1840. IX, 82 ff. Wurzbach, 1868. XIX, 486. Seubert, 1878. II, 622 u. Jodok Bär im XXI. Rechenschaftsbericht des Vorarlberger Museum-Vereins zu Bregenz, 1881, S. 19 ff.