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ADB:Oer, Maximilian Freiherr von

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Artikel „Oer, Maximilian Freiherr von“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 408, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Oer,_Maximilian_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 04:50 Uhr UTC)
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Oer: Maximilian Joseph Freiherr von Oe., wurde am 30. Septbr. 1806 auf dem Familiengute Stromberg im Regierungsbezirke Münster als der älteste Sohn des Landraths Clemens Frhrn. v. Oe. geboren, genoß bis zu seinem 15. Jahre gemeinschaftlich mit seinen beiden Brüdern den Unterricht eines Hauslehrers und Erziehers und fand dann seine weitere Ausbildung auf dem Gymnasium zu Münster, das er 1825 verließ, um sich in Bonn juristischen und später cameralistischen Studien zu widmen. In Breslau, wo er seine Studien fortsetzte, trat er in nähere Beziehung zu Laube, Kühne, Binzer, Reumont u. a., und dieser Umgang förderte wohl sein poetisches Talent, das in einer Sammlung lyrischer Gedichte zu Tage trat, die indessen nie durch den Druck veröffentlicht sind; dagegen ist auch ein Theil seiner Balladen und Romanzen auf den Aufenthalt in Breslau zurückzuführen. Nachdem Oe. seine Studien in Berlin 1829 zum Abschluß gebracht, kehrte er zu den Seinen nach Erfurt zurück, bestand bei der dortigen königlichen Regierung sein Examen und trat am 13. April 1831 bei derselben als Referendar ein. Doch nur kurze Zeit ließ sein ungebundener, dem trockenen Actenwesen durchaus abgeneigter Sinn ihn Ruhe in seinem Berufe finden; schon am 13. Decbr. 1832 nahm er seine Entlassung und zog sich an einen reizenden Punkt des Thüringer Waldes, nahe bei Arnstadt, zurück, um unabhängig und in gemüthlicher Stille ganz dem Studium der Geschichte und der Poesie zu leben. Hier entstanden seine „Meteorsteine“ (1835), Gedichte voll Kraft und Schwung, aber ganz im romantischen Geiste verfaßt, seine „Balladen und Romanzen“ (1837), welche vorwiegend die christlich-germanische und sarazenisch-spanische Ritter- und Heldenwelt behandeln, und seine „Erzählungen“ (1837). Im J. 1844 siedelte Oe. nach Arnstadt über, wo er sich angekauft hatte, und ward von dem Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen zum fürstlichen Rath ernannt. Bald darauf erkrankte er, und am 9. August 1846 starb er im Hause seiner Mutter zu Erfurt.

J. Hub, Deutschlands Balladen- und Romanzendichter, Karlsruhe 1864 bis 1870; Bd. II, S. 380. – Kehrein, Biographisch-litterarisches Lexikon der katholischen Dichter etc., Würzburg 1868, Bd. I, S. 309.